Schuleinführung Erziehungsexpertin über Schulanfänger: Mehr Freiräume, keine Smartphones
Hauptinhalt
31. Juli 2024, 15:30 Uhr
In den mitteldeutschen Bundesländern kommen in den kommenden Tagen viele Kinder in die Schule. Der Start in die neue Lebensphase ist oftmals eine große Herausforderung für den Nachwuchs. Eine Erziehungsexpertin gibt Eltern hilfreiche Tipps rund um die Einschulung.
- Die Erziehungsexpertin Nicola Schmidt rät Eltern, ihre Kinder mit den richtigen Worten auf das Schulleben einzustimmen.
- Eltern sollten ihre Kinder erst einmal in Ruhe in die neue Phase hineinwachsen lassen.
- Kinder sollten keine Smartphones nutzen dürfen.
- Schulanfängern sollten Freiräume gegeben werden.
In den kommenden Tagen feiern in Mitteldeutschland viele Kinder ihre Einschulung. Im Gespräch mit MDR AKTUELL rät die Erziehungsexpertin Nicola Schmidt Eltern dazu, ihre Kinder sachlich auf das Schulleben einzustimmen. "Wenn ich anfange mit 'In der Schule kannst du dir das nicht mehr leisten' – mache ich den Kindern Angst. Wenn ich alles schönrede hat das Kind auch nichts davon, weil die Erwartungen unglaublich hoch sind." Die Schule könne diese möglicherweise nicht sofort erfüllen.
Routinen schnell überfordernd
Eltern sollten ihre Kinder zunächst laufen lassen, meint Schmidt. "Das klappt die ersten zwei Wochen in der Regel super. Danach sollten wir ihnen gut unter die Arme greifen." Die neuen Routinen des Schullebens seien für die Kinder zunächst zwar spannend, schnell würden sie durch die neuen Aufgaben aber auch überfordert. "Dann ist es wichtig, dass die Eltern da sind und die Kinder reinwachsen lassen."
Schmidt rät von Smartphones ab
Die Erziehungsexpertin rät außerdem davon ab, dass Kinder im Grundschulalter ein Smartphone nutzen dürfen. Die Geräte hätten eine enorme Sogwirkung. Die Kinder sollten sich stattdessen mit Lehrern, der Schule und den Freunden beschäftigen. Für Grundschüler sei es schwierig, richtig mit Smartphones umzugehen.
Kinder sollten zudem nicht ständig kontrolliert werden, meint Schmidt. "Wir wissen, dass unsere Kinder viel weniger Freiraum haben als die letzten drei Generationen und ständig überwacht werden." Unüberwachte Räume seien wichtig. Der Schulweg sei hierfür geeignet, sagt die Erziehungsexpertin.
MDR(mbe)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 31. Juli 2024 | 09:23 Uhr