Buchtipps für Kinder Unsere 7 tollsten Bücher für Kinder in der 1. Klasse

Mit der Aufforderung: "Komm, wir entdecken ein Insekt!" spricht dieses Kindersachbuch jüngere Kinder an, in die Welt der Krabbeltiere einzutauchen. Äußerlich kommt es wie ein farbenfrohes Bilderbuch daher, steckt jedoch voller Wissen für die jungen Leserinnen und Leser. Seite um Seite bekommen sie einen Insekten-Bauplan an die Hand und setzen gemeinsam ein solches Tier zusammen: Erst kommen Kopf, Brust, Bauch, dann folgen Beine, Fühler, Flügel usw. Doppelseite für Doppelseite, Stück für Stück wird der Aufbau von Insekten erklärt, schwierige Fachbegriffe fließen gekonnt dabei ein.

Zum Schluss werden die Körperteile der Insekten auf einer Doppelseite noch etwas ausführlicher beschrieben, ein kleines Glossar ist angehängt und wer selbst ein Insekt basteln möchte, der findet eine kurze Anleitung. Die direkte Ansprache und die gestellten Kinderfragen in diesem besonderen Kindersachbuch nehmen die kleinen Leserinnen und Leser mit auf eine unterhaltsame wie interessante Entdeckungsreise. Die farbigen Illustrationen sprechen eine klare Sprache und verstärken den Entdeckerspaß. Nach der Lektüre werden Kinder bei jeder sich bietenden Gelegenheit Insekten noch lieber beobachten und noch genauer hinschauen.

Freundliche Außerirdische, die irgendwie vertraut wirken, begrüßen die kleinen Leserinnen und Leser auf dem Cover. Es sind Krabbeltiere unterschiedlichster Form und Farbe, mit acht oder sechs Beinen, die sich da für ein gezeichnetes, witziges Gruppenbild aufgestellt haben. Der Titel des Buches: "Käferkolonne". Der führt ein wenig in die Irre, denn in dem Buch geht’s um mehr als Käfer. Autorin und Illustratorin Elise Gravel lebt hier ihre Leidenschaft für Tierchen aus, die zu den Wirbellosen gehören. Und das meint u.a. Käfer, Schmetterlinge, Asseln, Spinnen, aber auch das Bärtierchen oder Schnecken.

Dieses Kindersachbuch liefert Sachinformationen zum Körperbau von Insekten, deren Flügel- und Fühlerformen. Es schaut ins Innere einer Schnecke und auch, wer da alles in der Erde unterwegs ist. Das alles ist sehr übersichtlich und kindgerecht formuliert, zielt nicht auf Vollständigkeit und möchte kleine Forscherinnen und Forscher für die Sache interessieren. Anhand der fröhlich-lustigen Porträts einzelner Tiere wie dem Giraffenhalskäfer oder der Skorpionsfliege könnte das auch gelingen. Die realen Tierchen sind vielleicht nicht jedermanns Sache, aber das Comic-Ähnliche mit den Sprechblasen, die witzigen Zeichnungen und die lustigen Fakten helfen Vorbehalte zu überwinden.

Die Brille hat in den letzten Jahren als modisches Accessoire Auftrieb erhalten. Inzwischen gilt sie nicht nur als sehr hilfreich, sondern auch als schick und kleidsam. Das unterstreicht auch das Kindersachbuch "Brillante Brillen", in dem die Leserinnen und Leser in die vielschichtige Welt des Sehens und die Geschichte der Brille eintauchen. So lesen sie von der Anatomie des Auges und der besonderen Sehkraft von Tieren. Sie erfahren wissenschaftliche Details zu den verschiedenen Sehproblemen. Außerdem werden Brillen von Promis vorgestellt und optische Täuschungen führen in die Irre. Das Ganze ist informativ formuliert und gleichzeitig spielerisch dargestellt.

Witzige Comics, in bunten Bildern sichtbar gemachte Sehstörungen, dazu knappes Wissen in Info-Kästen, kleine Spiele und ein Quizz am Ende – kombiniert mit einer direkten fröhlichen Ansprache – verbinden sich zu einem Kinderbuch, das die breite Facette von einem unentbehrlich gewordenen Hilfsmittel beleuchtet. Dieses Buch unterstützt Kinder ein bisschen dabei, die eigene Brille mit Stolz zu tragen.

Fahrradfahren ist nicht nur eine mechanische Angelegenheit, sondern auch eine höchst emotionale. Das zumindest verdeutlicht das Kindersachbuch "Fahr Rad". In diesem Buch wird von der mehr als 200 Jahre langen Beziehung von Mensch und Rad erzählt. Das Fahrrad also als Begleiter, mit dem im Alltag Wegstrecken absolviert werden, das aber auch ein Mittel für ungewöhnliche Reisen ist. Das besondere Freiheitsgefühl beim Fahrradfahren wird anschaulich in Bild und Text beschrieben und ausgiebig gefeiert. Dabei werden verschiedene Aspekte rund ums Rad ernsthaft beleuchtet: Wie ist die Idee vom Fahrrad überhaupt entstanden und wie hat sie die Welt tatsächlich verändert? Was macht das Fahrradfahren mit unserem Körper und unseren Gefühlen, wie beeinflusst diese Bewegungsweise ganze Städte und Landschaften? Welche Regeln gelten dabei und was ziehe ich an?

Humorvoll und enthusiastisch erzählen der Autor und der Illustrator von ihrer Fahrrad-Leidenschaft und -Faszination. Dieses fröhlich-sprudelnde Buch schaut in die fahrradfahrende Seele und ist vieles in einem: ein kompetentes Sachbuch, aber auch ein Bilderbuch, ein Lexikon und ein farbenfroher, auf persönlichen Erlebnissen und Betrachtungen beruhender Comic. Am Ende ist allen klar: Fahrradfahren kann Spaß machen, ist umweltfreundlich und aus dem Leben tatsächlich nicht mehr wegzudenken.

Das Erzähler-Eichhörnchen versucht alles, um die Aufmerksamkeit der Leserinnen und Leser auf sich zu lenken, doch ein T-Rex setzt sich – sehr selbstsicher und etwas großmäulig – auf nahezu jeder Seite in Szene. Und so trägt das Kinderbuch auch den Titel: "Das ist kein Dinosaurierbuch". Ein ungleicher Kampf wird hier ausgefochten, denn Dinosaurier haben bekanntermaßen ja eine große Fanbase. Und gegen dieses selbstverliebte grüne Exemplar im Buch kommt das Erzähler-Eichhörnchen auch nur schlecht an. Mit großem Engagement versucht es, Informationen zu seinen Artgenossen unter die Leserschaft zu bringen, doch der T-Rex grölt nur "Öde!", will lieber einen Film gucken und attestiert, dass Dinos sowieso viel spannender seien ... Das Eichhörnchen hat es wirklich nicht leicht in dieser schrägen Geschichte, am Ende soll dann die Polizei den T-Rex-Hörnchen-Konflikt lösen.

Dieser Comic passt in keine Genreschublade: Er liefert einen heftigen Streit zwischen Groß und Klein, bietet wissenschaftliche Infos zu Eichhörnchen wie ein Sachbuch, und die bunten dynamischen Bilder – inklusive verschiedenartiger Sprechblasen – lassen Raum zum Schauen. Am Ende ist man als Leserin oder Leser doch ziemlich erstaunt, dass man, trotz der ganzen Ablenkung und des ungewohnten Erzählansatzes, weiß, dass die afrikanischen Zwerghörnchen nur 13 Zentimeter groß sind. Bleibt also doch was hängen.

Herrlich albern tiefgründig wird in diesem Buch mit Kinderfragen auf die Welt geschaut. Die witzigen Sprachspielereien und Illustrationen verführen die Leserinnen und Lesern dazu, gewissermaßen um die Ecke zu denken. Darf man mit einer Hose auf ein Rockkonzert? Was passiert, wenn man sich zweimal halbtot lacht? Oder: Darf man im Weinkeller auch mal lachen?

Von der Größe her ist das Bilderbuch fast unscheinbar, knapp DIN A5-Größe im Querformat, doch jede Doppelseite hat es in sich. Links steht die Quatsch-Frage, rechts wird sie durch ein meist hintersinniges Bild veranschaulicht. Überhaupt die Illustrationen: Sie sind mit leichtem, wiedererkennbaren Strich gezeichnet, detailreich und voller Situationskomik. Mit diesem Bilderbuch vor der Nase werden sich Kinder wie Erwachsene eigene Scherzfragen und Rätselwitze ausdenken wollen. Hier lebt sich der Spaß am Wortwitz so richtig aus, so dass selbst kleine quengelnde Auto-Reisende dadurch abgelenkt werden.

Anna wird Rotkäppchen genannt, weil sie immer ein rotes Basecap trägt. Sie hat auch eine Großmutter, die am Waldrand wohnt und der sie einen Kirschkuchen bringen soll. Der Wolf in dieser Geschichte ist allerdings so scheu, dass er eine Hauptrolle im Buch abgelehnt hat. Gut, dass sich Rotkäppchen aktiv für Wolf und Umwelt einsetzt. Und so wird ihrer Forderung nachgegeben und ein realitätsnahes Nicht-Märchen erzählt, das mit dem Klischee "vom bösen Wolf" aufräumt.

Rotkäppchen ist ein selbstbewusstes, sympathisches Mädchen, dass sich vom Erzähler nicht bevormunden lässt und auch immer mal wieder die Handlung selbst in die Hand nimmt. Als Bösewicht der Geschichte wird Bürgermeister Wolfgang Wolf eingeführt, der den Wald von Buchwalden an der Grimm abholzen und ein Einkaufszentrum bauen will. Die aktuelle Geschichte bringt Kindern die Themen Umwelt- und Tierschutz in sehr unterhaltsamer Art und Weise näher. Die humorvollen, meist in schwarz-weiß-rot-gehaltenen Illustrationen tragen ihren Teil dazu bei, genauso wie das Wolfs-Quizz, die vielen Mitmach- und Mitdenkangebote und das Kirschkuchenrezept.

Redaktionelle Bearbeitung: Lilly Günthner