Achtsam gärtnern im Jahr 2024 Gute Vorsätze fürs neue Gartenjahr
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23. April 2024, 09:57 Uhr
Nachhaltig gärtnern, alte Kultursorten erhalten, die Wiese ökologisch pflegen: Wir haben gute Vorsätze für das neue Gartenjahr gesammelt. Diese zwölf Gartentipps sind von der Redaktion ausdrücklich zum Nachahmen empfohlen.
Inhalt des Artikels:
- 1. Sich einen (Klein)Garten zulegen
- 2. Nistkästen aufhängen und Unterschlupfe für Tiere schaffen
- 3. Trockenheitsverträgliche Rasenersatzpflanzen einsetzen
- 4. Den Anbau von Exoten ausprobieren
- 5. Beleuchtung im Garten reduzieren
- 6. Gärtnern ohne Auto
- 7. Die Wiese ökologisch pflegen
- 8. Alte Obst- und Gemüsesorten kultivieren
- 9. Eigenes Saatgut gewinnen und verschenken
- 9. Nachhaltig gärtnern
- 11. Eine Streuobstwiese pflegen
- 12. Den Garten genießen
1. Sich einen (Klein)Garten zulegen
Einen Garten zu gestalten, zu pflegen und zu genießen, macht glücklich - und es lenkt von Sorgen ab. Menschen mit Gärten sind zufriedener, wie eine wissenschaftliche Studie gezeigt hat. Darum ist jetzt ein idealer Zeitpunkt, sich einen Kleingarten zuzulegen, entweder als Paar, Familie oder gemeinsam mit Freundinnen und Freunden.
In manchen Städten ist das zwar leichter gesagt als getan. Dennoch sollten Sie nicht den Mut verlieren. Fragen Sie vielleicht etwas außerhalb Ihres Wohnortes in umliegenden Dörfern nach, ob dort noch Gärten frei sind. Und selbst, wenn es nicht mit einem eigenen Garten klappen sollte, können Sie schauen, ob Sie in einem Gemeinschaftsgarten Anschluss finden. Außerdem kann ein toll bepflanzter Balkon eine prima Gartenalternative sein.
2. Nistkästen aufhängen und Unterschlupfe für Tiere schaffen
In unserer aufgeräumten Kulturlandschaft finden Vögel, aber auch Kleinsäuger wie Eichhörnchen, Igel, Fledermäuse oder Gartenschläfer immer weniger Unterschlupfmöglichkeiten. Sie können Ihnen helfen, indem Sie Nistkästen aufhängen. Neben dem klassischen Meisenkasten, den man übrigens auch gut selbst bauen kann, gibt es eine Vielzahl von weiteren Nisthilfen für andere Vogelarten.
Auch für Kleinsäuger gibt es allerlei vorgefertigte Behausungen vom Fledermauskasten über den Schläferkobel bis zur Igelkuppel. Die beste Art für Unterschlupf zu sorgen ist jedoch ein naturnaher Garten, in dem auch die eine oder andere "unaufgeräumte" Ecke erlaubt ist.
3. Trockenheitsverträgliche Rasenersatzpflanzen einsetzen
Ein saftiger grüner Rasen ist der Stolz vieler Gärtner und Gärtnerinnen. Die Fläche wirkt frisch und ordentlich. Aber ein solch englischer Rasen verbraucht in trockenen Sommern zu viel Wasser oder wird unansehnlich gelb. In wenig begangenen Gartenbereichen können statt Rasen auch andere Pflanzen wachsen: Ersatzpflanzen wie Polsterthymian oder Teppichverbene bilden schöne grüne Flächen, die trittfest sind und kaum Pflege benötigen.
4. Den Anbau von Exoten ausprobieren
Tomaten, Kartoffeln, Äpfel oder Kirschen im Garten sind Klassiker und sollen dort auch bleiben. Aber was spricht dagegen, es auch einmal mit exotischen Gemüse- oder Obstarten zu probieren? Durch den Klimawandel wird der Anbau von Arten möglich, die früher nur in südlichen Gefilden zu finden waren. Feigen, Wassermelonen, Kiwibeeren oder gar die Pawpaw sind noch wenig verbreitete Arten in unseren Gärten, deren Anbau Abwechslung ins Gartenleben bringt.
5. Beleuchtung im Garten reduzieren
Viele Menschen haben eine Abneigung gegen dunkle Ecken und mit LED- und Solarleuchten lässt sich der Garten rundherum preiswert erleuchten. Der Natur, allen voran den Insekten, tun wir mit dieser Beleuchtungsmanie aber nichts Gutes, sie brauchen die natürliche Dunkelheit. Wie wäre es daher damit, die Lichtverschmutzung in Ihrer unmittelbaren Umgebung zu reduzieren?
Überlegen Sie, welche Lichtquellen Sie wirklich benötigen und welche allein aus optischen Gründen leuchten. Übrigens empfinden viele Tiere und Insekten Licht im roten Spektrum als weniger störend als grell-weiße Lichttöne.
6. Gärtnern ohne Auto
Gärtnern bedeutet Transportieren: Erde, Werkzeuge, Baumaterial - alles muss irgendwie in den Garten kommen. Ganz schön schwierig ohne ein Auto, oder etwa doch nicht? Wenn Sie zum Beispiel kontinuierlich kleine Mengen transportieren, also immer wieder mal einen Sack Erde besorgen, statt viele auf einmal, geht das auch mit dem Fahrrad oder der Sackkarre.
Gartenbloggerin Carolin Engwert hat über Jahre gute Erfahrungen mit dem autolosen Gärtnern gemacht und gibt Tipps, wie es funktionieren kann. Probieren Sie es doch mal aus, das schont den Geldbeutel und das Klima.
7. Die Wiese ökologisch pflegen
Wiesen sind ökologische Schatzkammern - wenn man sie denn lässt. Mähen Sie die Wiese ein- bis höchstens zwei Mal im Jahr zu einem späten Zeitpunkt, wenn die Wiesenpflanzen sich ausgesamt haben. Wenn Sie mit der Sense mähen, tun Sie der Natur und Ihrer Gesundheit etwas Gutes. Aber es geht natürlich auch die mechanische Variante. Und wenn bei Ihnen noch keine Wiese wächst, können Sie auch mit Samenmischungen nachhelfen.
8. Alte Obst- und Gemüsesorten kultivieren
Leider geht eine große Vielfalt an Kulturpflanzen verloren, weil die industrielle Landwirtschaft auf wenige ertragreiche Sorten setzt. Versuchen Sie in Ihrem Garten einen Gegentrend zu setzen, indem Sie sich bewusst für seltene und/oder regionale Sorten entscheiden.
Das erfordert zwar etwas mehr Recherche als einfach ins nächste Gartencenter zu gehen, aber Sie werden mit sehr individuell schmeckenden Gartenfrüchten belohnt. So bieten viele Baumschulen ein großes Sortiment an Obstgehölzen an. Im Gemüse- und Zierpflanzenbereich gibt es Vereine, die sich auf den Erhalt von altem Saatgut spezialisieren. Darüber können Sie auch mit anderen Garteninteressierten in Kontakt treten.
9. Eigenes Saatgut gewinnen und verschenken
Aus robusten, samenfesten Sorten lässt sich Saatgut für das folgende Jahr gewinnen. Beispiele sind Tomaten, die eine besondere Form und Färbung haben, Bohnen, Erbsen oder auch bestimmte Paprikasorten. So erhalten Sie Gemüse- oder Sommerblumen-Sorten, die Sie mögen - und die vielleicht selten geworden sind. Und Sie können die Freude an Ihren Pflanzen auch mit anderen teilen. Versuchen Sie es einfach!
9. Nachhaltig gärtnern
Die Nachhaltigkeit hat längst auch den Garten erreicht. Es gibt viel, was man tun kann: Zum Beispiel Produkte aus Plastik vermeiden. Die Ideen sind oft simpel: Pflanztöpfchen für die Anzucht werden selbst hergestellt. Erde oder Kompost gibt es auch als lose, unverpackte Ware - zum Beispiel in Wertstoffhöfen. Brennnesseln, Ackerschachtelhalm und andere Pflanzen eignen sich für selbstgemachten Dünger und zur Pflanzenstärkung.
Und es lohnt sich, hochwertiges, robustes Gartenwerkzeug anzuschaffen. Naturschutzverbände rufen überdies dazu auf, ohne Torf zu gärtnern. So sollen Moore erhalten und das Klima geschützt werden. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Und schauen Sie auch das Permakultur-Prinzip an - einige Impulse lassen sich aufs Gärtnern übertragen.
11. Eine Streuobstwiese pflegen
Streuobstwiesen sind kleine Biotope, leider nimmt ihre Zahl immer mehr ab. Dabei liefern sie Obst in großen Mengen, bieten Ruhe und Erholung und ganz nebenbei tun Streuobstwiesenbewirtschafter auch noch etwas für den Artenschutz. Gute Gründe, sich für eine Streuobstwiese zu entscheiden. Dabei ist der Aufwand für die Bewirtschaftung einer Streuobstwiese durchaus überschaubar und in vielen Bundesländern gibt es dafür sogar eine finanzielle Förderung.
12. Den Garten genießen
Der Garten ist nicht nur zum Arbeiten, sondern auch zum Genießen da. Das steht für uns fest! Einfach mal ausruhen und den Pflanzen beim Wachsen zugucken, Gartenbücher lesen, Freunde und Familie zur Gartenparty einladen, die eigene Ernte verarbeiten, selbstgebundene Blumensträuße und -kränze zusammenstellen... Ein Garten bietet zu jeder Jahreszeit eine Vielzahl an Genüssen.
Quellen: MDR.DE, Naturschutzbund (Nabu), Gartenfachberaterin Brigitte Goss
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 17. Dezember 2023 | 08:30 Uhr