Ernteeinbußen nach Dauerregen Faule, geplatzte Früchte: Schuld ist der verregnete Sommer
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14. Juli 2021, 12:49 Uhr
Nachdem wir von Spätfrösten verschont wurden und es im Frühsommer ausreichend Niederschläge gab, hofften wir auf eine üppige Ernte. Viele Kirschen, Erdbeeren und Himbeeren reiften noch vor ein paar Wochen verheißungsvoll heran. Doch Dauerregen hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Brigitte Goss zieht eine erste Bilanz aus dem Früchtegarten, nach einem ungewöhnlich verregneten Sommer.
Verschimmelte Erdbeeren
Die Früchte so nah am Boden hatten keine Chance. Trotz einer schützenden Mulchschicht mit Stroh über dem Boden, war der Befall der Erdbeeren mit Grauschimmel (Botrytis) nicht aufzuhalten. Als Hygienemaßnahme sollten die faulen Früchte immer wieder ausgeputzt und aus dem Beerengarten entfernt werden.
Verschimmelte Himbeeren
Auch bei Himbeeren hat die dauerhafte Feuchtigkeit zu Grauschimmel geführt. Schon kleinste Infektionen wirken sich auf den Geschmack der Früchte aus. Am besten erntet man täglich, auch schon kurz vor der Vollreife. Auch Wanzennymphen und Essigfliegen laben sich gern an Himbeeren. Wanzen hinterlassen durch die Saugtätigkeit einen unangenehmen Geschmack. Hier hilft nur, den kleinen Tieren zuvorzukommen.
Verschimmelte Kirschen
Die Kirschernte war ein Desaster: Gerade der dichte Behang führte dazu, dass sich der erste leichte Befall mit Grauschimmel (Botrytis) rasend schnell ausbreitete. Je nach Sorte platzen oder faulen die Früchte bei dem Dauerregen. Ein erster Befall kann durch auspflücken der befallenen Früchte zwar eingedämmt werden, dann müsste aber trockenes Wetter folgen. In den meisten Regionen hatten die Kirschen in diesem Jahr aber keine Möglichkeit gesund heranzureifen.
Heidelbeeren verlieren Geschmack
Die Heidelbeeren zeigen eine gewisse Resilienz gegenüber dem in diesem Jahr vorherrschendem Regenwetter. Die Früchte werden im Vergleich zu den letzten Jahren etwas größer, sind aber nicht so schmackhaft. Bis jetzt bleiben sie gesund.
Johannisbeeren reifen langsamer
Sie sind die Helden des Regensommers. Johannisbeeren scheint der Dauerregen nichts auszumachen. Sie reifen langsamer. Das ist aber auch von Vorteil, so dass die Früchte in Etappen geerntet werden können.
Schwarze Johannisbeeren haben Schutzschild
Die etwas dickere Haut der schwarzen Johannisbeeren wirkt wie ein Schutzschild vor Pilzerkrankungen. Die Früchte sehen prall und gesund aus. Sie sollten allerdings im reifen Zustand schnell geerntet werden, denn durch den starken Wasserdruck neigen die Beeren zu platzen.
Josta schadfrei
Die Kreuzung aus Stachelbeeren und Johannisbeeren sind starkwachsend und profitieren von der gleichmäßigen Feuchtigkeit im Boden. Die Josta-Früchte sind prall und ohne Schäden.
Felsenbirnen gedeihen
Die Wildfrucht zeigt sich in diesem Jahr von der besten Seite. Die Fruchtsorte 'Ballerina' entwickelt bei der feuchten Witterung große Früchte. Die Früchte werden nach und nach reif und sollten regelmäßig geerntet werden. Überreife Beeren würden platzen oder faulen.
Pfirsiche ausdünnen
Pfirsiche können ebenfalls mit Grauschimmel befallen werden. Sie sollten unbedingt ausgepflückt und entsorgt werden. Starker Fruchtbehang sollte jetzt unbedingt ausgedünnt werden.
Was tun mit durch Grauschimmel verdorbenen Früchten?
Quelle: MDR Garten
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 18. Juli 2021 | 08:30 Uhr