Eine Erdbeere mit Grauschimmel.
Eine Erdbeere mit Grauschimmel. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Zu viel Regen Pilzkrankheiten an Pflanzen vorbeugen

05. Juli 2024, 09:27 Uhr

Regen und feuchte Witterung fördern nicht nur das Wachstum der Pflanzen. Auch schädigende Pilze profitieren davon. Die drei wichtigsten stellt MDR Gartenexpertin Brigitte Goss hier vor.

Eine Frau mit grüner Schürze steht in einem Garten vor einem Pfirsichbaum mit Früchten.
Bildrechte: MDR/Lisa-Marie Kaspar

Regen, Regen, Regen - in einigen Regionen kam im Mai und Juni diesen Jahres wirklich viel Wasser vom Himmel. In anderen gab es nicht ganz so viel Regen, aber häufig feuchte Witterung. Bei diesen Bedingungen gedeihen nicht nur Pflanzen prächtig. Auch Pilzerkrankungen profitieren von feuchtem, warmen Wetter. Für Gärtner bedeutet das, dass sie gut auf ihre Pflanzen aufpassen und bei Bedarf schnell eingreifen sollten.

Sternrußtau auf Rosen

Sternrußtau tritt nur an Rosen auf. Auf der Blattoberfläche erscheinen zuerst braunschwarze Flecken mit sternförmigen Rändern. Die Flecken werden größer und das infizierte Blatt verfärbt sich gelb. Die Blätter fallen ab, so dass die Rose von unten verkahlt. Die Infektion erfolgt über den Boden.

Das können Sie gegen Sternrußtau tun

  • Resistente Rosen pflanzen: Rosen mit dem ADR-Qualitätsauszeichnung sind überwiegend frei von Pilzerkrankungen.
  • Keinen Rindenmulch verwenden! Im Rindenmulch überwintern Sporen des Sternrußtaus. Er begünstigt somit den Sternrußtau-Befall.
  • Blätter mit Sternrußtau-Befall einsammeln und über den Restmüll oder die Biotonne entsorgen oder gut kompostieren.
  • Hungrige Rosen sind anfälliger. Düngen Sie ausreichend!
  • Rosen und auch den Boden beim Austrieb mit Gesteinsmehl bestäuben, das mindert den Befall aller Pilzerkrankungen deutlich.

Sternrußtau an Rosen
Kein schöner Anblick: Sternrußtau an Rosen. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Apfel- und Birnenschorf

Schorf breitet sich besonders nach oder während feuchtwarmer Witterung im Juni aus. Er zeigt sich als grauschwarze Flecken auf Blättern und Früchten. Auf den Früchte entwickeln sich braune Stellen, die später aufreißen. Der Apfel oder die Birne hat erhebliche Geschmackseinbußen oder wird ungenießbar. Die Blätter fallen frühzeitig ab.

Das können Sie dagegen tun

  • wenig anfällige Sorten anbauen
  • passende Standortwahl
  • Fachgerechter Schnitt, damit das Blätterdach nicht zu dicht ist und somit die Blätter schnell abtrocknen können.
  • Falllaub entfernen, im Restmüll oder in der Biotonne entsorgen oder gut kompostieren.
  • Mit Natron spritzen.

Mit diesem Rezept können Sie dem Schorf vorbeugen: 5 bis 10 Gramm Natron oder Backpulver in einem Liter Wasser auflösen und
im Abstand von 10 Tagen spritzen,
Prüfen Sie zunächst an einer Stelle, ob die Pflanze das gut verträgt.

Apfelschorf
Apfelschorf beeinträchtigt Blätter und Früchte. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Grauschimmel - Botrytis: Fruchtfäule an Erdbeeren und Himbeeren

Der graue, pelzige Belag auf den Früchten ist die häufigste Pilzerkrankung an Erdbeeren. Grauschimmel tritt in Nässeperioden während der Fruchtentwicklung von Himbeeren und Erdbeeren, aber auch bei anderen Pflanzen auf.

Je nach Sorte, sind die Erdbeeren unterschiedlich anfällig. Die Infektion erfolgt schon während der Blüte vor allem bei nassem Wetter. Der Grauschimmel gilt allgemein als Schwächeparasit. Die Sporen überwintern in abgestorbenen Pflanzenteilen. Mit Ausputzen und Gießen, ohne die Pflanzenteile zu benetzen, kann man dem Pilz gut vorbeugen.

Das hilft gegen Grauschimmel

  • Schattige Standorte und schlechte Wachstumsbedingungen begünstigen den Befall.
  • Abgestorbene Pflanzenteile im Laufe des Jahres und vor allem im Herbst entfernen.
  • Gießen, ohne die Pflanzenteile zu benetzen, beugt dem Pilz gut vor.
  • Beikräutern entfernen!
  • Mulchen der Erdbeerpflanzen kurz nach der Blütenbildung lässt die Früchte abtrocknen, schützt sie vor länger anhaltender Nässe und beugt Grauschimmel vor.
  • Bei Himbeeren abgestorbene Pflanzen entfernen.
  • Unempfindliche Sorten wählen.
  • Ausgewogen düngen! Einseitige Stickstoffdüngung fördert den Pilz. Bei der Pflanzung und vor der Blüte bei Erdbeeren, nicht düngen. Sonst kalibetonte Düngung
  • Gesteinsmehlgaben
  • Mischkultur mit Lauch, Knoblauch und Feldsalat
  • Pflanzenstärkung: Ackerschachtelhalmbrühe jeweils einmal vor, während und nach der Blüte spritzen

Erdbeerpflanzen mit reifen Früchten im Stroh 2 min
Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Grauschimmel kommt vor an:

Grauschimmel an Kirschen
Grauschimmel an Kirschen Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

MDR Garten (dgr)

Pflanzen stärken

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 09. Juni 2024 | 08:30 Uhr