Erdatmosphäre
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Wissen-News Satelliten-Konzept für besserer Wettervorhersage aus Leipzig in der Endrunde der Esa

05. Dezember 2023, 13:23 Uhr

In den frühen 2030er-Jahren will die Esa einen neuen Satelliten zur besseren Wettervorhersage ins Weltall schicken. Zwei Satelliten-Konzepte stehen nun in der Endauswahl. Ein Konzept davon stammt von der Universität Leipzig.

Die europäische Raumfahrtbehörde Esa will mit dem elften Earth Explorer Projekt (Erderkundungsprojekt) für bessere Wetterdaten dank Satelliteneinsatz sorgen. Der Satellit für Earth Explorer 11 soll zwar erst im Jahr 2025 umgesetzt werden und zwischen 2032 und 2033 in den Weltraum aufbrechen. Doch zwei Satelliten-Projekte stehen jetzt in der engeren Auswahl. 

Zum einen das Konzept Cairt (Changing-Atmosphere Infrared Tomography; dtsch.: Infrarot-Tomografie bei wechselnder Atmosphäre), mit dem man Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Atmosphärenchemie und -dynamik herstellen will. Dieser Satellit soll Daten in einem Höhenbereich von fünf bis 115 Kilometern sammeln. 

Konzept aus Leipzig in der Endrunde

Zum anderen ein Konzept der Universität Leipzig: Wivern (Wind Velocity Radar Nephoscope; dtsch.: Windgeschwindigkeits-Radar Nephoskop). Das Projekt soll die ersten Messungen von Windströmen innerhalb von Wolken und bei Niederschlag vornehmen. Die Messungen dienen dazu, Profile von Regen, Schnee und Eiswasser zu erstellen. 

Maximilian Maahn vom Leipziger Institut für Meteorologie ist Mitglied des wissenschaftlichen Beratungsteams der Satellitenmission. Er weist darauf hin, dass bisher keine wichtigen Daten zur Windbewegung in der freien Atmosphäre vorliegen. Dabei seien sie für "eine genaue Vorhersage der Wetterentwicklung für die nächsten Tage" nötig.

"Das Windfeld ist dabei eine der wichtigsten Variablen, denn es bestimmt, wie sich Wettersysteme wie zum Beispiel Tiefdrucksysteme bewegen. In Bodennähe wird der Wind jedoch durch Reibung stark abgebremst, sodass für die Wettervorhersage die Windmessung in der freien Atmosphäre am wichtigsten ist", erklärt Maahn. 

Mit einem Wolkenradar sollen Radiowellen im Frequenzbereich von 94 Gigahertz ausgesandt werden. Diese werden dann von Wolken und Niederschlag reflektiert. Die Frequenz des zurückgeworfenen Signals verändert sich dabei. Dadurch kann "die Geschwindigkeit der Wolke relativ zum Radar bestimmt werden".

Innerhalb der nächsten 18 Monate will man die Machbarkeit des Konzepts in Leipzig demonstrieren und mit etwas Glück wird ab 2032 ein Satellit aus dem Freistaat Sachsen bei der Wettervorhersage helfen. 

pk

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