Was können Menschen gut? Was kann die KI besser? Und wann lohnt es sich, dass Mensch und KI zusammenarbeiten? Diese Fragen stellten sich Forscherinnen und Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Sie fanden heraus: Wenn es nicht gerade um Kreatives geht, dann sind Mensch und KI in Kombination kein sonderlich effektives Team.

Das Forschungsteam untersuchte dafür in seiner Metastudie 370 Ergebnisse aus 106 verschiedenen Experimenten in drei unterschiedlichen Teamkonstellationen: nur Mensch, nur KI und Mensch-KI als Duo. Das Ergebnis: Mensch und KI liefern im Schnitt zwar bessere Ergebnisse als wir Menschen allein, allerdings schlechtere als die fachkundigsten Menschen. Außerdem arbeitet künstliche Intelligenz selbstständig ebenfalls besser.

In der Praxis bedeutet das, dass künstliche Intelligenz beispielsweise Deepfakes besser identifizieren konnte als Mensch und KI im Team. Ähnliches gilt laut der Studie für medizinische Diagnosen. Auch bei klassischen Prognosen erzielte künstliche Intelligenz deutlich bessere und effektivere Ergebnisse.

Bei kreativen Abläufen sind Mensch und KI aber ein gutes Team. Das Forschungsteam erklärt sich das mit der Zweiteilung kreativer Handlungen. Künstlerische Ideen seien eine Stärke von Menschen, die detaillierte Ausführung der Idee jedoch die von künstlicher Intelligenz. Auf ein Bild bezogen bedeutet das: Der Mensch ist der Kopf, die KI der Pinsel. Außerdem fand das Forschungsteam heraus, dass künstliche Intelligenz besonders repetitive Aufgaben wie formalisiertes Schreiben deutlich effektiver und in höherer Qualität ausführt.

Die Forscherinnen und Forscher plädieren dafür, dass KI-Instrumente mit genauen Einsatzzielen in Organisationen und Unternehmen eingeführt werden sollten – als bloßes Wundertool funktioniere es nicht. Nützlicher sei es erst einmal herauszufinden, ob Menschen und KI als Team wirklich effektiver sind als jeweils alleine. Und die Forschungsgruppe schlägt eine klare Rollenteilung vor: KI könne Vorhersagen, Mustererkennungen und Datenanalysen übernehmen, Menschen hingegen verfügen über deutlich besseres Kontextverständnis. So könne sowohl die Technologie als auch der Mensch jeweils das übernehmen, was den jeweiligen Stärken am meisten entspricht.

sh