Covid-19 Wie benutzt man die Corona-Schnelltests richtig?
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19. März 2021, 13:31 Uhr
Corona-Schnelltests für jedermann sollen den Dauerlockdown unnötig machen, doch viele Menschen sind unsicher: Wie macht man die Tests richtig? Und werde ich auch positiv, wenn ich geimpft bin?
Hab ich Corona und sollte ich mich in Quarantäne begeben – oder ist es nur eine harmlose Erkältung? Eine sichere Antwort auf diese Frage kann nur ein Test geben, doch bislang war der Zugang dazu beschränkt. Nur wer etwa einen engen Kontakt zu einem bestätigten Infizierten hatte und selbst Symptome zeigte, bekam einen Test. Jetzt aber sollen Corona-Schnelltests für zuhause genügend Testmöglichkeiten für alle bringen. Allerdings haben viele Menschen noch Fragen: Wie benutzt man die Test-Sets richtig? Und wird das Testergebnis auch dann positiv, wenn ich gerade geimpft wurde?
Impfung führt nicht zu falschen Testergebnissen
Corona-Tests für den Privatgebrauch gibt es in verschiedenen Ländern der Welt schon seit vergangenem Jahr. Oftmals galten sie aber als wenig zuverlässig. Erst neuere Tests sollen jetzt verlässlichere Ergebnisse bringen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) lässt nach und nach Tests für den freien Verkauf zu. Die aktuelle Liste der zugelassenen Tests befindet sich hier.
Dabei handelt es sich um sogenannte Antigen-Tests. Sie können bestimmte Eiweiße des Coronavirus in einer Probe nachweisen. In der Regel wird nach dem Nukleocapsid-Protein (N-Protein) von Corona gesucht. Weil die Proben für die Schnelltests in den oberen Atemwegen genommen werden, muss dort Virusprotein vorhanden sein, um ein positives Testergebnis zu bringen. In die Nase, den Rachen und den Hals kann dieses Protein aber nur mit den Viren gelangen, nicht durch eine Impfung.
Die durch die Impfung gebildeten Virus-Antigene treten nur in Lymphknoten in der Nähe der Einstichstelle, also im Muskelgewebe auf. Sie gelangen nicht in Hals und Nase. Ist ein Schnelltest trotz erfolgter Impfung positiv, kann es sein, dass eine geimpfte Person sich trotzdem mit dem Coronavirus angesteckt hat.
Negative Testergebnisse bieten keine 100-Prozent Sicherheit
Das für Arzneimittelsicherheit zuständige Paul-Ehrlich-Institut hat verschiedene Antigentests evaluiert und eine Liste veröffentlicht, die alle Tests aufzählt, die die Evaluation bestanden haben. Die jetzt für die private Anwendung zugelassenen Tests müssen diese Überprüfung bestanden haben. Eine Voraussetzung dafür ist, dass sie von Laien einfach durchgeführt werden können.
Alle Tests gelten als relativ zuverlässig. Relativ, weil: Ist die Viruslast bei einem Infizierten sehr gering, kann es passieren, dass der Schnelltest nicht anschlägt. Solche Fälle werden nach wie vor am besten mit dem PCR-Test entdeckt. Ein negatives Schnelltestergebnis bietet also keine 100-prozentige Sicherheit, dass nicht doch eine Ansteckungsgefahr von jemandem ausgeht. Damit eine Infektion nicht übersehen wird, ist zudem wichtig, dass der Abstrich richtig durchgeführt wird.
Auf die richtige Abstrich-Technik kommt es an
Wie die Tests durchgeführt werden müssen, wird in den jeweiligen Begleitzetteln ausgeführt. "Die Abstriche müssen genauso abgenommen werden, wie es der Hersteller angibt; nur dafür sind die Schnelltests zugelassen" sagt Professorin Bettina Löffler, die Direktorin des Instituts für Mikrobiologie an der Uniklinik Jena. Ihre Dresdner Kollegin Katja de With ergänzt:
Die Antigen-Schnelltest werden aber immer besser und laut BfArM sind einige bereits als Medizinprodukt zugelassen, die auch Abstriche aus dem vorderen Nasenbereich oder aus Spucke erlauben. Diese weisen Virusproteine nach, das Nukleocapsid-Protein (N-Protein), so dass Mutationen des Spike-Proteins (S-Protein) die Funktion des Tests nicht beeinträchtigen. Ein positiver Schnelltest sollte durch eine PCR bestätigt werden.
Laut einem Sprecher des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) kann es vorkommen, dass Schnelltests verschiedene Anleitungen haben, je nachdem, ob sie an medizinische Einrichtungen und damit an Profis verkauft werden, oder ob sie für den Privatgebrauch bestimmt sind. "Voraussetzung für den Verkauf an private Anwender ist, dass die Tests von diesen Menschen sicher durchgeführt werden", sagt Maik Pommer vom BfArM. Eine sichere Durchführung bedeutet, der Abstrich darf nicht so schwierig oder unangenehm sein, dass Anwender dabei sicher Fehler machen würden.
Die verschiedenen Abstrichmethoden
Beim tiefen Nasen-Rachen-Abstrich muss das dem Set beiliegende, sterile Wattestäbchen durch ein Nasenloch tief eingeführt, bis zum Rachenbereich geschoben und dort mehrfach gedreht werden. Das ist die Abstrichmethode, die den Profis empfohlen wird. Auch Privatanwender können Sie probieren. Vorteil ist, dass im Nasen-Rachen der meiste Schleim und damit am sichersten Virusmaterial vorkommt, wenn eine Infektion vorliegt.
Angenehmer dürfte aber der Rachenabstrich sein. Dabei soll das Stäbchen durch den Mund eingeführt und ganz hinten im Rachen drei bis vier Mal über die Mandeln gestrichen werden. Bei einem einfachen Nasenabstrich wiederum soll das Wattestäbchen drei bis vier Zentimeter tief in ein Nasenloch eingeführt und dort etwa fünf Mal herumgedreht werden, bevor die Prozedur mit dem gleichen Wattestäbchen im anderen Nasenloch wiederholt wird. Welche Abstriche möglich sind, gibt die jeweilige Packungsbeilage an.
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