Wissen-News Penny: Wahre Lebensmittelpreise sorgen für Nachfragerückgang
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31. Januar 2024, 04:59 Uhr
In einer Aktionswoche wurden im vergangenen Sommer die Preise einiger Produkte beim Discounter Penny erhöht, um deren wahre Kosten zu zeigen. Nun liegen die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung vor.
Wahre Kosten sind ganz offensichtlich kein Konjunkturmotor: Die unter wissenschaftlicher Begleitung im Hochsommer 2023 durchgeführte kurzzeitige Erhöhung von Lebensmittelpreisen beim Discounter Penny hat zu einer gesunkenen Nachfrage der Aktionsprodukte geführt. Das teilte die Technische Hochschule Nürnberg jetzt mit. Allerdings hätte die Auswertung der Verkaufszahlen ergeben, dass die Verkäufe nicht so stark zurückgegangen sind, wie bei so großen Preisaufschlägen erwartet wurde.
Dies könne auf den Einfluss der begleitenden Wissenschaftskommunikation und die Verbindung der zusätzlichen Einnahmen als Spenden an ein nachhaltiges Projekt zurückzuführen sein. Zudem sei der Einbruch bei den verteuerten Bioprodukten weniger stark als bei den konventionellen Vergleichsprodukten. Die Verkaufszahlen beim einzigen pflanzlichen Aktionsprodukt stiegen im Aktionszeitraum sogar leicht an, hier fiel die Differenz zu den wahren Kosten gering aus. Zum Beispiel sei der Verkauf des Bio-Mozzarella (Preisaufschlag von 49 Prozent) lediglich um 29 Prozent gesunken, während der konventionelle Mozzarella (Preisaufschlag von 74 Prozent) zu 43 Prozent weniger gekauft wurde.
Besonders stark zurück gingen die Verkäufe im Nordosten und Osten des Landes, weniger stark im Westen und im Süden an der Grenze zu Österreich und der Schweiz. Die Forschenden führen regionale Unterschiede auf verschiedene Faktoren wie Einkommen, Interesse an Nachhaltigkeit oder besonders hohes vorheriges Nachfrageverhalten zurück. Bei dem Projekt wurden Ende Juli und Anfang August 2023 Kosten für ausgewählte Produkte wie Würstel oder Mozzarella veranschlagt, die Folgekosten für Klima und Umwelt beinhalteten, die beim Konsum dieser Produkte sonst versteckt anfielen.
Über das Projekt haben wir umfangreich im MDR Klima-Update berichtet und ein Interview mit Amelie Michalke aus dem Forschungsteam geführt:
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