WISSEN-NEWS Europas Gebirge: Permafrost wird immer wärmer
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11. Dezember 2024, 12:40 Uhr
Eine Messreihe belegt, wie stark der Permafrost sich in Europa erwärmt. Manchmal kommt die Erwärmung zum Stillstand, aber nur vorübergehend.
Egal, ob auf Spitzbergen im Norden Norwegens oder in der Sierra Nevada in Südspanien: Der Gebirgspermafrost wird in ganz Europa wärmer. In den vergangenen zehn Jahren hat die Temperatur in rund zehn Metern Tiefe um ein Grad zugenommen. Das ergibt die Analyse von 64 Messreihen.
Permafrost kommt in kalten Regionen wie Hochgebirgen und den Polargebieten vor. Mit Permafrost werden Fels, Schutt oder Moränen bezeichnet, die durchgehende Temperaturen unter null Grad haben. In der Schweiz besteht eine Fläche von etwa fünf Prozent aus Permafrost. Dieser findet sich überwiegend in kalten und hoch gelegenen Schutthalden und Felswänden oberhalb von 2.500 Metern.
Permafrostgebiete reagieren besonders stark auf Klimaänderungen. Das Forschungsteam vom Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos (Schweiz) zeigt, dass die Zunahme der Permafrost-Temperaturen in den Gebirgsregionen Europas zum Teil ähnlich groß ist wie in der Arktis. Die größte Erwärmung wurde an den höchstgelegenen und nördlichsten Standorten nachgewiesen.
"Wenn die Temperaturen im eisreichen Permafrost gegen null Grad steigen, verlangsamt sich die Erwärmung deutlich und kommt fast zum Stillstand, weil die Energie für das Schmelzen des Eises im Untergrund benötigt wird", erklärt das Forschungsteam. "Ist das Eis im Permafrostboden geschmolzen, steigen die Temperaturen wieder an."
pk, mit dpa
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 24. Januar 2024 | 12:52 Uhr
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