Wissen-News Fadenwürmer überleben 46.000 Jahre im Permafrost
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11. April 2024, 10:34 Uhr
Fadenwürmer können 46.000 Jahre im Permafrost überleben und sich nach dem Auftauen auch wieder vermehren. Wie sie das anstellen, haben Forscher des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden herausgefunden.
Fadenwürmer (Nematoden) können 46.000 Jahre im Permafrost überdauern und sich danach wieder vermehren. Wie Forscher des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden herausfanden, produzieren die Würmer einen speziellen Zucker und bilden eine Dauerlarve. Das Team um Teymuras Kurzchalia veröffentlichte seine Ergebnisse jetzt in der Fachzeitschrift "Plos Genetics".
Kurzchalia und Kollegen analysierten insbesondere die Gene, die daran beteiligt sind, Fadenwürmer in das Stadium der Dauerlarve zu überführen. Zudem klärten sie den Mechanismus auf, der das Überleben bei Minusgraden möglich macht: Demnach reagieren die Würmer auf eine leichte Austrocknung mit dem Auflösen ihrer Fettreserven und der Produktion des Zuckers Trehalose. In diesem Zustand können sie eine starke Austrocknung und ein anschließendes Einfrieren überstehen.
Bei den von den Dresdner Max-Planck-Biologen untersuchten Fadenwürmern handelt es sich um Tiere, die 2018 von russischen Wissenschaftlern am Fluss Kolyma aus Permafrost-Bodenproben genommen wurden. Im Labor gelang es den russischen Forschern, zwei Fadenwürmer wiederzubeleben und zu vermehren. Radiokarbon-Untersuchungen kamen zu dem Schluss, dass sich die Würmer rund 46.000 Jahre im Permafrost befunden hatten. Eine genetische Analyse des Max-Planck-Instituts ergab nun, dass es sich dabei um eine bislang unbekannte Art von Fadenwürmern handelt. Die Forscher nannten sie nach dem Fundort Panagrolaimus kolymaensis.
dpa (dn)
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