Wissen-News Positive Effekte des Vulkanausbruchs: Wie die Asche des Hunga Tonga Ökosysteme im Südpazifik beeinflusste
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07. November 2024, 10:29 Uhr
2022 sorgte die Eruption eines Unterwasservulkans im Pazifik für Schlagzeilen und Sorgen um freigesetzte Emissionen. Forscher aus Kiel haben inzwischen festgestellt: Das freigesetzte Material hat die Unterwasserfauna beflügelt und könnte zur Abnahme von CO2 in der Atmosphäre führen.
Unfassbare 2,9 Milliarden Tonnen vulkanisches Material wurden im Januar 2022 beim Ausbruch des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai in die Atmosphäre geschleudert – die Folgen beschäftigen seither die Wissenschaft. So machte sich kurz darauf eine Expedition des GEOMAR Helmholtz-Instituts für Ozeanforschung Kiel auf den Weg in den Südpazifik, um die Auswirkungen des gewaltigen Ereignisses auf das Oberflächenwasser zu untersuchen. Die Ergebnisse der Untersuchungen überraschen, denn die Eruption hat möglicherweise positive Auswirkungen mit Hinblick auf den Klimawandel.
Vulkanstaub befeuert Plankton-Wachstum
Zur Analyse der Folgen nutzte das Forscherteam eine Verbindung aus Computersimulationen und spezialisierter Probenanalyse. Mit ersteren berechneten die Wissenschaftler die Ausbreitung der Vulkanasche in den zwei Wochen nach dem Ausbruch. Von Februar bis April sammelte die Expedition Wasserproben, um die Umverteilung von Spurenelementen und die damit einhergehenden biogeochemischen Veränderungen zu erfassen. Dabei fanden die Forschenden erhebliche Mengen von Spurenelementen wie Eisen und Neodym. Beide Elemente gelangen sonst nur selten in Staubform in den Ozean.
"Gleichzeitig haben wir in der Region erhöhte Werte von Chlorophyll-a gemessen, was auf ein verstärktes Wachstum des Phytoplanktons und damit auf eine höhere biologische Produktivität hinweist", sagte die Erstautorin der Studie zur Expedition, Zhouling Zhang. So konnte gezeigt werden, dass der Ausbruch einen großen Einfluss auf das Leben im Meer hatte. Die freigesetzten Spurenelemente hätten das Wachstum von Phytoplankton verstärkt. Die kleinen Meerespflanzen spielen eine wichtige Rolle im Kohlenstoffkreislauf und nehmen CO2 auf. Auch ins Wasser geschleuderte Bimssteine bilden einen neuen Lebensraum im Ozean. Langfristig erwarten die Wissenschaftler eine ähnliche Verlangsamung des Anstiegs von Kohlendioxid in der Atmosphäre, wie er schon nach dem Ausbruch des Pinatubos auf den Philippinen im Juni 1991 festgestellt werden konnte.
Link zur Studie
Die Studie "Substantial trace metal input from the 2022 Hunga Tonga-Hunga Ha’apai eruption into the South Pacific" ist in "nature communications" erschienen.
idw/jar
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 03. November 2024 | 14:09 Uhr
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