Saaleschwimmer 2 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Saale-Schwimmen "Wasserampel" informiert in Halle über Gewässerqualität

13. Juli 2024, 05:00 Uhr

Wer in Halle in der Saale baden will, kann sich ab sofort per "Wasserampel" über die aktuelle Gewässerqualität informieren. Der "River-Check" des Labors des Bürgerforschungsschiffs "Make Science Halle" basiert auf der neusten EU-Richtlinie zur Qualität von Badegewässern.

Flussschwimmen mitten in der Stadt – 2024 erlebt das Thema globale Aufmerksamkeit. Frankreich versucht gerade mit viel Geld die Seine badetauglich zu machen. Denn auf dem Fluss durch Paris sollen die Olympischen Spiele eröffnet werden und auch die Freiwasserwettbewerbe sind dort geplant. Wenn die Wasserqualität stimmt. Trotz rund 1,4 Milliarden Euro, die im Großraum Paris in Kläranlagen und das Abwassersystem investiert wurden, ist das aber immer noch fraglich. "Für die Sportler ist es schon unsäglich, dass man nicht weiß, was da kommen wird und wie man sich auf die Rennen einstellen muss", sagte Bundestrainer Bernd Berkhahn bei einem Pressegespräch des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) vor den Spielen. Da wäre es schön, wenn man eine Ampel hätte, die grünes Licht gibt. In Halle funktioniert die bereits.

Mehrere Messpunkte in der Stadt

Wer in der Saale in Halle schwimmen möchte, wird ab sofort durch die neue "Wasserampel" des Vereins science2public e.V. über die Gewässerqualität des Flusses informiert. Die über die Website www.ms-halle.science erreichbare interaktive Übersicht liefert für verschiedene Badestellen und Messpunkte in Halle genauere Informationen zu Wassertemperatur, pH-Wert, Schadstoff- und Keimbelastung.

So entsteht die "River Check"-Ampel

Entnahme von Wasserprobe aus der Salle in Halle durch ehrenamtlichen Unterstützer Wolfgang Schuster
Proben: Entnahme einer Wasserprobe aus der Salle in Halle durch den ehrenamtlichen Unterstützer Wolfgang Schuster. Bildrechte: science2public e.V.
Entnahme von Wasserprobe aus der Salle in Halle durch ehrenamtlichen Unterstützer Wolfgang Schuster
Proben: Entnahme einer Wasserprobe aus der Salle in Halle durch den ehrenamtlichen Unterstützer Wolfgang Schuster. Bildrechte: science2public e.V.
Chemische Tests zur Überprüfung des Nitrat- und Nitrit-Wertes
Testen: Chemische Tests an Bord der "Make Science Halle" zur Überprüfung des Nitrat- und Nitrit-Wertes - wichtige Größen zur Beurteilung des Nährstoffeintrages in ein Gewässer. Bildrechte: science2public e.V.
Karte zum Rivercheck der Saale in Halle
Anzeigen: Karte mit den Entnahmeorten des "River Check" samt Informationen zur Wasserqualität der Saale in Halle. Bildrechte: science2public e.V.
Saale Schwimmer in Halle
Und Losschwimmen: Saale-Schwimmer in Halle. Bildrechte: Gerald Perschke
Alle (4) Bilder anzeigen
Akrobatin unter der Saalebrücke in Halle
Akrobatin unter der Saalebrücke an der Burg Giebichenstein in Halle. Bildrechte: Gerald Perschke

Zur Darstellung der Werte nach Datum und Uhrzeit gehört auch immer eine konkrete Bewertung und Einstufung der Badegewässer nach einem Ampelsystem. Die neue "River-Check"-Ampel beruht dem Betreiberverein zufolge neuerdings auf der EU-Richtlinie zur Qualität der Badegewässer und deren Bewirtschaftung. Mit dem neuem Analysestandard orientiert an ISO 9308-1 erreicht die Auswertung den Angaben zufolge eine höhere Aussagekraft und Qualität als vorangegangene Beprobungen des Saale-Wassers durch das Labor des von science2public betriebenen Bürgerforschungsschiffs "Make Science Halle".

Der Verein science2public startete bereits 2022 mit dem Projekt "Aqua Check" die Beprobung des Saalewassers auf seinem Bürgerforschungsschiff am Fuße der Burg Giebichenstein. Seit 2023 wird das Projekt als "River Check" weitergeführt. Dabei nehmen engagierte Bürger regelmäßig Wasserproben an verschiedenen Stellen der Saale, die dann an Bord des Schiffs vom Team der "Make Science Halle" ausgewertet werden.

(dn)

Dieses Thema im Programm: MDR S-ANHALT | SACHSEN-ANHALT-HEUTE | 06. Juli 2024 | 19:18 Uhr

Mehr zum Thema