Wildtiere Diese Fehler vermeiden: Vögel im Winter füttern
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14. November 2024, 11:34 Uhr
Hilft es wilden Vögeln wirklich, wenn man ihnen im Winter etwas Futter anbietet? Allerdings nur, wenn man Fehler vermeidet. So gibt es Fallstricke beim Futtermittel und bei der Futterstelle.
Vögel zu füttern kann mitunter ökologisch sogar schädlich sein – so könnte man grob das Ergebnis einer aktuellen Studie aus Dänemark zusammenfassen, die unbeabsichtigte Folgen von winterlicher Vogelfütterung im eigenen Garten untersucht hat. Das Hauptproblem: Das Futtermittel kann zur Überdüngung der Umwelt beitragen. Denn Vögel picken mitunter ungenau, lassen Körner fallen und am Boden kann dieses Futter wie Dünger wirken, beziehungsweise die im Futter enthaltenen Düngemittel in die Umwelt abgeben.
Tabu: Speisereste, verderbliches Obst und altes Brot
Grundsätzlich empfehlen Vogelschutzorganisationen wie der Nabu, genau darauf zu achten, was im Vogelfutter enthalten ist. Weizenkörner und Getreidehülsen etwa seien für viele Vogelarten uninteressant. Die Tiere sortieren dieses Futter dann aus, es fällt zu Boden und wird dort wiederum ungewollt zu Dünger. Daneben solle Futter aber keine Ambrosia-Samen enthalten. Diese nordamerikanische Pflanze enthält starke Allergene.
Gänzlich ungeeignet sind Speisereste, verderbliches Obst oder Brot. Denn darin können sich einerseits bereits Schimmelpilze angesiedelt haben, die auch die Gesundheit der Vögel gefährden. Oder sie enthalten im Fall von Brot sehr viel Salz und andere Gewürze, die für Vögel sehr schädlich sind.
Fettfutter: Für adulte Tiere geeignet, für Jungvögel mitunter gefährlich
Viele Vogelarten schätzen dagegen Fettfutter aus Hafer, klein gehackten Nüssen und nicht geschwefelten Sultaninen. Ist die Mischung mit Kokosfett ummantelt, stellt sie für viele Vögel ein nahrhaftes Winterfutter dar. Allerdings: Für Jungvögel eignet sich diese Mischung nicht, warnt der Nabu. "Diese Bestandteile können von den kleinen Vogelmägen schwer verdaut werden und Nusstücke oder große Kerne können bei Jungvögeln zu tödlichen Magen- und Darmverschlüssen führen." Fettarme Sämereien oder frisches Insektenfutter seien besser.
Wer im Herbst einmal mit dem Anfüttern begonnen hat, sollte damit bis ins Frühjahr weitermachen, denn die Tiere gewöhnen sich schnell an das Nahrungsangebot und drohen zu verhungern, wenn das Angebot plötzlich eingestellt, warnt die Zeitschrift Ökotest. Dazu gehört auch täglich frisches Wasser.
Vogelhäuschen: Richtige Position und Hygiene wichtig
Wichtig ist auch die Futterstelle selbst: Nabu und andere Vogelschutzorganisationen warnen davor, dass Vogelhäuschen zu nah an Bäumen oder Sträuchern aufgebaut werden, die jagenden Katzen einen Angriff auf die fressenden Vögel ermöglichen. Besser sollte die Futterstelle so positioniert werden, dass die Vögel bei der Fütterung einen guten Überblick in die Umgebung haben und so Räubern wie Katzen, Füchsen oder Waschbären entkommen können.
Ein weiterer Aspekt ist die Hygiene: Entweder muss das Vogelhäuschen regelmäßig von Kot gereinigt werden oder es ist gleich so gebaut, dass die Vögel gar nicht hineinkoten können. Zudem sollte die Nahrung bei Regen nicht feucht werden, da sonst wieder Schimmel und andere Schädlinge drohen.
Korrektur In einer ursprünglichen Fassung hieß es, die aktuelle Studie zur Ökologischen Wirkung von Futtermittel stamme aus Schweden. Korrekt ist Dänemark.
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 17. Oktober 2024 | 09:05 Uhr
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