Hochwasser in Passau am 05.06.2024
Die vom Donau-Hochwasser überflutete Altstadt von Passau in Bayern am 5. Juni 2024. Bildrechte: IMAGO / Sven Simon

Wissen-News DWD: Klimawandel machte Hochwasser in Süddeutschland wahrscheinlicher

27. Juni 2024, 10:31 Uhr

Starke Niederschlagsereignisse, wie sie dem jüngsten Hochwasser in Süddeutschland vorausgingen, werden nach einer Studie des DWD-Klimabüros in Potsdam durch den Klimawandel wahrscheinlicher. Sie könnten in der betroffenen Donau-Neckar-Region statt im Mittel alle 42 Jahre alle 30 Jahre vorkommen.

Die Wahrscheinlichkeit für starke Niederschläge, wie sie Ende Mai und Anfang Juni in Süddeutschland auftraten, ist laut einer Analyse des Deutschen Wetterdienstes (DWD) durch den Klimawandel gestiegen. Wie das Regionale Klimabüro Potsdam des DWD mitteilte, ist in der betreffenden Region statt alle 42 Jahre nun alle 30 Jahre mit derartigen Niederschlägen zu rechnen. Bei einer global zwei Grad wärmeren Luft seien vergleichbare Ereignisse in Süddeutschland im Mittel sogar alle 23 bis 35 Jahre zu erwarten.

Die DWD-Wissenschaftler konzentrierten sich bei ihrer sogenannten Attributionsstudie auf die Einzugsgebiete der Flüsse Neckar und Donau, in denen die stärksten Niederschläge gemessen wurden. Die Auswertung ergab, dass der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit, dass ein ähnlich starkes Niederschlagsereignis auftritt, um etwa den Faktor 1,4 (Spanne von 0,8 bis 4,4) erhöht hat. Für eine Attributionsstudie werden meteorologische Daten aus den zurückliegenden Jahrzehnten und Klimasimulationen statistisch ausgewertet.

Blick auf das überschwemmte Passau von oben 3 min
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Der DWD-Studie zufolge kann ein solch starkes Niederschlagsereignis heute merklich häufiger auftreten als in einem 1,2 Grad kühleren Klima, wie es um das Jahr 1900 herum herrschte. Den Berechnungen zufolge hat sich zudem die Intensität eines solchen Ereignisses in der süddeutschen Donau-Neckar-Region um vier Prozent erhöht. "Ein solches Ereignis bringt somit heute vier Millimeter [Liter pro Quadratmeter] mehr Niederschlag als in einem 1,2 Grad kühleren Klima", hieß es.

Rekord-Regenfälle in Süddeutschland Starke Niederschläge hatten zwischen dem 30. Mai und dem 3. Juni zu Sturzfluten und Überschwemmungen in Süddeutschland geführt. In Bayern und Baden-Württemberg wurden lokal Rekord-Regenfälle gemessen. Besonders betroffen waren dem DWD zufolge die Einzugsgebiete von Donau und Neckar.

dpa (dn)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 05. Juni 2024 | 17:26 Uhr

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