Wissen-News Ausbreitung von Moskitos: Krankheiten wie Malaria könnten durch Klimawandel zu globalem Problem werden
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25. April 2024, 15:01 Uhr
Bereits jetzt sind Milliarden Menschen von Erkrankungen wie Malaria und Dengue bedroht, die von Stechmücken übertragen werden. Diese Gefahr könnte sich im Zuge der Erderwärmung auch auf bisher sichere Gebiete in Europa und Nordamerika ausweiten, wie Experten warnen.
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der geografische Raum, in dem die Gefahr besteht mit einer vektorbasierten Krankheit wie Malaria oder Dengue infiziert zu werden(Übertragung durch Vektoren wie Stechmücken oder Zecken), immer weiter ausgedehnt – inzwischen lebt dort die Hälfte der Weltbevölkerung. In einer neuen Studie, die auf dem ESCMID-Kongress (vom 27. bis 30. April in Barcelona) vorgestellt wird, zeigt die Expertin Rachel Lowe nun, dass sich diese Ausdehnung im Zuge der globalen Erwärmung weiter fortsetzen könnte bis nach Nordamerika, Nordeuropa, dem nördlichen Asien und Australien.
Im Jahr 2100 könnten 4,7 Milliarden Menschen von Malaria gefährdet sein
"Die globale Erwärmung infolge des Klimawandels führt dazu, dass die Vektoren, die Malaria und Dengue verbreiten, in neuen Regionen heimisch werden, wo das Immunsystem der Menschen und die Gesundheitssysteme wahrscheinlich nicht auf diese Krankheiten vorbereitet sind", erklärt Lowe. Längere Phasen mit hohen Temperaturen verlängerten auch die Brutzeiten von Moskitos und begünstigten Krankheitsausbrüche, die dann nur schwer eingedämmt werden könnten, so die Forscherin vom katalanischen ICREA-Institut. Bereits in den vergangenen Jahren gab es lokale Dengue-Ausbrüche in Südeuropa, die Zahl der Infektionen mit der von der Aedes-Stechmücke hervorgerufenen Krankheit stieg von 500.000 im Jahr 2000 auf über fünf Millionen 2019.
Viel größer sind die Zahlen bei Malaria, das von Moskitos der Gattung Anopheles übertragen wird. Falls das ambitionierte Ziel von einer Erderwärmung um nur ein Grad bis 2100 eingehalten werden kann, würde die Zahl der von Malaria gefährdeten Menschen um 2,4 Milliarden steigen im Vergleich zum Zeitraum 1970 bis 1999. Bei einer deutlich stärkeren Erwärmung bis 2100, nach der derzeit alles aussieht, könnte diese Zahl auf 4,7 Milliarden Menschen steigen. Schon jetzt zeigt sich bei stärkeren Ausprägungen von El Niño, wie Klimaphänomene Krankheitswellen mit beeinflussen. So gab es 2015 einen Ausbruch des Zika-Virus mit 1,5 Millionen Erkrankten nach Monaten hoher Temperatuten infolge von El Niño. Ein möglicher Vorbote auf die nächsten Jahrzehnte.
cdi
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR Aktuell | 11. April 2024 | 14:30 Uhr
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