Zehn Jahre vor der NASA SpaceX will bis 2029 Menschen auf den Mars bringen
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11. April 2024, 11:39 Uhr
Was heute noch völlig illusorisch scheint, könnte schon bald Wirklichkeit werden: Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX will noch in diesem Jahrzehnt Menschen auf dem Mars landen lassen. SpaceX-Gründer Elon Musk ist ja bekannt für seine ambitionierten Pläne, aber nun hat auch die Präsidentin des Unternehmens dieses Zeitfenster bestätigt. Auf den Mond will SpaceX noch früher Menschen bringen. Die Nasa dagegen peilt die erste bemannte Mars-Mission erst in den Jahren um 2040 an.
Das Rennen um die ersten Menschen auf dem Mars ist längst eröffnet. Neben staatlichen Raumfahrtorganisationen wie der Nasa arbeitet auch der private Raumfahrtkonzern SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk an einer bemannten Mars-Mission. Und das Unternehmen will deutlich früher einen Fuß auf den Roten Planeten setzten, als die Nasa das mit ihrer Mars-Mission plant.
Bereits Mitte März hatte Musk auf Twitter eine konkrete Zahl genannt: 2029. In einem Videointerview mit dem Fernsehsender CNBC hat SpaceX-Präsidentin Gwynne Shotwell dieses Ziel jetzt bestätigt. Sie hält demnach eine erste bemannte Mars-Mission noch vor Ende dieses Jahrzehnts für realistisch. Noch früher würden wieder Menschen den Mond betreten. Innerhalb der nächsten fünf, sechs Jahre werde es eine große Lieferung von Material auf den Mars geben und das zeige den Menschen dann, dass der Flug zum Mars tatsächlich eine realistische Möglichkeit sei, so Shotwell.
Zehn Jahre vor der NASA
Dieser Zeitrahmen überrascht nicht nur, weil er sehr kurzfristig scheint, sondern auch im Vergleich mit den Plänen der Nasa. Die will im Rahmen ihrer Artemis-Mission zunächst Menschen auf den Mond und dann auf den Mars bringen. Die erste bemannte Mars-Mission wird dabei aber erst für 2040 angepeilt. Und womöglich könnte es sogar noch länger dauern, denn schon die aktuellen Vorbereitungen für die Mond-Mission machen der US-Raumfahrtbehörde Probleme. Der geplante Start eines ersten unbemannten Fluges hatte sich zuletzt verschoben, weil die Generalprobe für die SLS-Mondrakete abgebrochen werden musste. Die Mission Artmenis I soll nun im Hochsommer starten.
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Wie realistisch sind also die Pläne von SpaceX für einen bemannten Flug zum Mars? Immerhin sind die Vorhaben und Ankündigungen von Elon Musk stets ambitioniert, sind aber nicht alle Realität geworden. Am Hochgeschwindigkeits-Tunnelsystem Hyperloop zum Beispiel wird seit Jahren gearbeitet, ohne dass es entscheidende Durchbrüche gab. Der elektrische Tesla-Truck Semi sollte 2019 losrollen, dann 2021. Verkauft ist noch keiner. Vollständig selbstfahrende Autos – das Versprechen gab es bereits mehrfach – sind immer noch nicht auf den Straßen. Und das Starship ist 2021 nicht ins All geflogen, trotz Ankündigung von Gwynne Shotwell.
Doch angesichts der Probleme der Nasa könnte SpaceX es tatsächlich schaffen, früher in Richtung Mars aufzubrechen. Ob das allerdings noch in diesem Jahrzehnt gelingen kann, ist offen, denn bisher gab es noch keinen Jungfernflug eines komplett funktionierenden Systems für so eine Reise zum Mars und ungeklärt ist auch, wie das Starship auf dem Weg betankt werden kann. Einen Flug ohne Tankstopp von der Erde zum Mars halten Fachleute derzeit nämlich nicht für möglich. Allein der Flug dauert mehrere Monate, SpaceX selbst spricht von einer geplanten Reisezeit von einem halben Jahr.
Die bemannte Mars-Mission ist schon seit Jahren eines der großen Ziele Musks. Schon 2016 verkündete er, eine Rakete bauen zu wollen, die Menschen zum Mars bringt, um dort eine dauerhafte Mars-Basis zu errichten. Damals sprach er von einem Zeitfenster von etwa zehn Jahren. Dieses Ziel dürfte aktuell nicht mehr zu erreichen sein. Bis 2050 will Musk dafür sorgen, dass eine Million Menschen in einer Kolonie auf dem Mars leben.
(kie)
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