Mensschen fotografieren Schutt auf einem Auto.
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Europas Supervulkan Phlegräische Felder: Erdbeben mit Magnitude 4,4 erschüttert Region um Neapel

14. März 2025, 10:09 Uhr

In der Nacht zu Donnerstag (13. März) hat die Erde in den Phlegräischen Feldern so stark gebebt wie nur einmal in den vergangenen 40 Jahren. Die Aktivität von Europas Supervulkan stieg zuletzt merklich an. Allein im Februar gab es mehr als 260 Beben mit Magnitude 1 oder höher.

Ein Erdbeben der Stärke 4,4 hat in der Nacht zum Donnerstag die Region Neapel erschüttert und Schäden sowie Panik unter den Bewohnern ausgelöst. Der schwerste Erdstoß ereignete sich um 1:25 Uhr im Gebiet der Phlegräischen Felder rund 20 Kilometer westlich von Neapel in einer Tiefe von 2,5 Kilometern unter der Erdoberfläche, wie das italienische Institut für Vulkanforschung (INGV) berichtete. Anschließend gab es eine Serie von kleineren Nachbeben.

Menschen mit Bettzeug auf nächtlicher Straße
Phlegräische Felder, 13. März 2025: Menschen verlassen ihre Häuser und verbringen die Nacht auf der Straße. Bildrechte: IMAGO / ABACAPRESS

Verschiedene Videos und Fotos zeigten mit Steinen und Schutt bedeckte Autos, Häuser mit tiefen Rissen in den Wänden und Menschen, die nachts in Panik ins Freie rennen. Ein Mensch wurde laut Katastrophenschutz beim Einsturz einer Zwischendecke in einem Gebäude leicht verletzt. Schäden wurden aus mehreren Teilen der Region Kampanien gemeldet, unter anderem aus dem Badeort Bagnoli westlich von Neapel. Dort bleiben die Schulen am Donnerstag geschlossen. Zahlreiche Menschen mussten die restliche Nacht in verschiedenen Notunterkünften verbringen. Dort kam es Medienberichten zufolge teils zu chaotischen Szenen mit verärgerten Bürgern.

Das Beben in der Nacht war mit Magnitude 4,4 genauso stark wie eines am 20. Mai des vergangenen Jahres. Beide sind damit die stärksten Erdstöße in den Phlegräischen Feldern in den vergangenen 40 Jahren.

Seit elf Jahren gilt für das Gebiet der Phlegräischen Felder die Alarmstufe Gelb, die zur Vorsicht aufruft. In dieser Zeit ist die Aktivität des großen Vulkans fast stetig gestiegen. Vorläufiger Höhepunkt waren der April und Mai 2024 mit 165 beziehungsweise 145 Beben mit mindestens Magnitude 1,0. Im zurückliegenden Februar 2025 wurde diese Marke mit 267 Beben pulverisiert. Im März kamen bislang 52 weitere Beben dieser Größenordnung hinzu.

Das italienische Institut für Vulkanforschung (INGV) spricht außerdem in seinem neuesten Wochenbericht für den Beobachtungszeitraum vom 3. bis 9. März von einer deutlich höheren Bodenhebung als bislang: Die Hebungsrate beträgt demnach mittlerweile 30 Millimeter pro Monat.

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 13. März 2025 | 10:45 Uhr

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