Eine grüne Skipisten
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Wissen-News Kann man im Jahr 2100 noch Ski fahren?

14. März 2024, 12:53 Uhr

Eine Forschungsgruppe der Uni Bayreuth hat die mutmaßliche Entwicklung der natürlichen Schneedecke in Hochgebirgsskigebieten auf der ganzen Welt untersucht. 13 Prozent der Gebiete könnten demnach im Jahr 2100 ihre natürliche Schneedecke vollständig verloren haben.

Ende des Jahrhunderts könnte in jedem achten Skigebiet die natürliche Schneedecke komplett verschwunden sein. "Der Klimawandel verändert die Muster natürlichen Schneefalls erheblich, das hat starke, aber unterschiedliche Folgen für Skigebiete weltweit", sagt Veronika Mitterwallner, Forscherin an der Uni Bayreuth am Lehrstuhl für Sportökologie. Sie verantwortet eine Studie zu sieben großen Gebirgsregionen der Welt, in denen Wintersport betrieben wird, hinsichtlich ihrer Schneedecke bei verschiedenen Treibhausgas-Emissionsszenarien.

"In allen großen Skiregionen wird unter jedem bewerteten Emissionsszenario mit einer substanziellen Abnahme der Tage mit natürlicher Schneedecke gerechnet", so Mitterwallner weiter. In den tieferen Lagen fällt der Rückgang der Analyse zufolge besonders stark aus. Ein Szenario mit hohen (aber nicht sehr hohen) Treibhausgasemissionen vorausgesetzt, werden bis Ende des Jahrhunderts die durchschnittlichen jährlichen Schneedeckentage in den australischen Alpen (78 Prozent) und den Neuseeländischen Alpen (51 Prozent) am stärksten zurückgehen, gefolgt von den japanischen Alpen (50 Prozent), den Anden (43 Prozent), den europäischen Alpen (42 Prozent) und den Appalachen (37 Prozent. Der Rückgang in den Rocky Mountains wird mit 23 Prozent im Vergleich zu den historischen Ausgangswerten am geringsten sein.

Die Bayreuther Forschungsgruppe geht davon aus, dass die abnehmende Schneedecke den Skitourismus in die Expansion vor allem in höhere Lagen und damit in weniger besiedelte Gebiete treiben wird. Das würde aber eine Bedrohung für alpine Pflanzen und Tiere darstellen, die bereits unter klimabedingtem Stress stehen. Skigebiete könnten zwar auf künstliche Beschneiung zurückgreifen, aber dennoch – so sagt die Forschungsgruppe voraus – wird die wirtschaftliche Rentabilität weltweit sinken.

"Unsere Ergebnisse weisen auf potentiell negative Entwicklungen sowohl für den Freizeit- und Wirtschaftswert des Skifahrens hin, als auch für die Bergbiodiversität, da gefährdete Hochgebirgsarten durch den Raumverlust bei der Ausdehnung von Skigebieten bedroht sein könnten", sagt Veronika Mitterwallner.

(rr, dpa)

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