Gesundheit im Winter Sport bei Kälte im Schnee – ist das gesund?
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11. Februar 2021, 12:29 Uhr
Joggen im Schnee, Kinder im Schlitten den Berg hochziehen, durch tiefen Schnee wandern: Ist das gesund bei Minusgraden? Wir haben bei Kardiologen und einem Sportwissenschaftler nachgefragt.
Beim Schneeschippen soll man aufpassen, dass man sich nicht überfordert, darüber sind sich Kardiologen und Sportwissenschaftler im Gespräch mit MDR WISSEN einig. Eisbaden ist auch eher speziell und nicht alle mögen das. Aber was ist nun mit so spaßigen Sachen wie Schneewandern, Kinder auf dem Schlitten durch den Schnee ziehen, einen Hang hinauf, oder nach Hause, wenn die Wanderung doch zu weit war für die kurzen Kinderbeine? Auch dabei sollte man sich körperlich nicht überfordern, sagt Sportwissenschaftler Andreas Speer:
Bei richtiger Dosis kann Schneewandern auch sehr gesundheitsförderlich sein. Die Bewegungsintensität ist genau richtig, um viele positive Effekte auf unser Herz-Kreislauf-System, die Muskulatur und das Wohlbefinden zu generieren.
Schneewanderung hält unser Koordinationsvermögen fit
Wer schon mal längere Zeit durch Schnee gestapft ist oder ein quengelndes, hungriges Kind auf dem Schlitten hinter sich her gezogen hat, weiß, dass man dabei auch ganz schön ins Schwitzen gerät.
Ist Schneewandern gut für die Gesundheit?
Generell ist Schneewandern anders und anstrengender als Spazierengehen. Aber was macht die Schneewanderung so besonders? Sportwissenschaftler Andreas Speer erklärt es: "Man kommt nicht so schnell vorwärts, man verbraucht durch das zusätzliche Anheben der Beine aus dem Schnee aber deutlich mehr Energie." Aber man müsse auch aufpassen, der Gleichgewichtssinn ist zusätzlich gefordert, um mögliche Vereisungen auszubalancieren: "Besonders für glatte und holprige Wege ist eine gut ausgeprägte Gleichgewichtsfähigkeit gefragt, und damit wirkt sich das Schneewandern auch sehr gut auf unser Koordinationsvermögen aus."
Ganz gleich, ob es nun die Schneewanderung ist, oder der lange Spaziergang mit Schlitten – Herzspezialist Dr. Marcus Sandri aus dem Herzzentrum Leipzig sagt:
Zur Vorbeugung von Herzkreislauf-Erkrankungen ist es ganz wichtig, dass man sich viel bewegt, gerade im Winter, wo man eh fauler ist. Es muss kein Drei-Stunden-Spaziergang sein, aber 45 Minuten dürfen es schon sein.
Joggen bei Minusgraden?
Und was ist mit all den Joggern, die weiter munter ihre Runden im knirschenden Schnee laufen: Ist das gesund bei der Kälte?
Schwierig, sagt Sportwissenschaflter Speer, bei minus 20 Grad würde er selbst nicht mehr joggen. "Da wird es dann zum Extremsport." Prinzipiell spreche aber nichts dagegen, auch bei Kälte laufen zu gehen. Von der Mechanik her ändere sich nicht viel, auch dabei müsse mehr ausbalanciert werden, eventuell die Beine mehr gehoben, je nachdem wie viel Schnee auf dem Weg liegt. Wichtig sei, dass Bronchien und Atmungsapparat in Ordnung seien.
Training im Winter: Vorsicht, Überbelastung bei Sport-Einsteigern
Wer jetzt mit dem Laufen beginnen will, sollte sich aber vorher ärztlich durchchecken lassen, rät Experte Speer, damit es nicht zu einer Überbelastung kommt. Da die Lunge nicht vorbereitet sei, sollten sich Anfänger eher langsam rantasten.
Aber selbst wenn die Arztpraxis grünes Licht gibt für den Einstieg ins winterliche Laufen, mahnt Julia Fischer, Oberärztin der kardiologischen Intensivstation am Herzzentrum Dresden: "Sollten gesunde Menschen im Winter bei Minusgraden rausgehen, und dann ein Brennen oder Drücken in der Brust spüren, dann sollten sie das ernst nehmen und einen Arzt aufsuchen."
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