Wissen-News Bronzezeitliche Pfeilspitze aus Meteorit-Eisen entdeckt
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03. August 2023, 14:50 Uhr
Eine Pfeilspitze aus der Schweiz besteht aus dem Eisen eines Meteoriten, der in der Bronzezeit über Estland abstürzte. Freiburger Physiker wiesen das per Gammaspektrometrie anhand von Aluminium-26-Isotopen nach.
Eine in der Schweiz gefundene Pfeilspitze aus der Bronzezeit wurde laut einer Gammaspektrometrie aus Eisen hergestellt, das von einem Meteoriten stammt. Das haben Astroteilchenphysiker der Universität Freiburg unter der Leitung von Prof. Dr. Marc Schumann festgestellt. Als wahrscheinlichste Herkunft nimmt das Team den Meteoriten Kaalijarv an, der während der Bronzezeit um etwa 1.500 vor Christus in Estland auf die Erde stürzte. Der Nachweis einer "so frühen Verwendung von meteoritischem Eisen" gilt den Forschern zufolge als "extrem selten".
Nach Angaben Schumanns kann mit der Gammaspektrometrie von jeder beliebigen Probe ein radioaktiver Fingerabdruck erstellt werden, wobei auch relativ kurzlebige Isotope gefunden werden können. Die Produktion mancher dieser Isotope finde nur im Weltall statt, erklärte der Freiburger Astroteilchenphysiker. Dazu gehöre Aluminium-26, das der Professor mit seinem Team in der Pfeilspitze fand. Weitere Analysen könnten den Wissenschaftlern zufolge auch Hinweise geben, ob sich die Spur der Pfeilspitze aus Mörigen nach Estland bestätigen lasse.
Die untersuchte Pfeilspitze ist im Besitz des Bernischen Historischen Museums in der Schweiz. Sie ist 39 Millimeter lang, 2,9 Gramm schwer und stammt aus einer bronzezeitlichen Pfahlbaustation bei Mörigen am Bielersee (900 bis 800 v.Chr.). Dort wurde sie im 19. Jahrhundert bei Ausgrabungen gefunden. Um das Objekt nicht zu beschädigen, musste bei der Analyse auf besondere Methoden der Archäologie, der Meteoritenforschung und der Teilchenphysik zurückgegriffen werden.
KNA (dn)
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