Wissen-News Demenz: Zahl der Betroffenen könnte bis 2040 um 40 Prozent höher sein als heute
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02. November 2023, 16:16 Uhr
Demenz ist schon heute eine der häufigsten Krankheiten im Alter. Britische Forschende haben jetzt aber berechnet, dass die Zahl der Patienten bis 2040 noch einmal um 42 Prozent höher angesetzt werden muss, als bisher.
Die Experten vom University College in London nutzten für ihre Studie Daten aus der "English Longitudinal Study of Ageing" (ELSA). Dort wurden zwischen 2002 und 2019 in insgesamt neun Durchgängen Informationen von Menschen über 50 Jahren erhoben, die in England leben. Diese Untersuchungen zeigten, dass die Zahl der Demenzfälle zwischen 2002 und 2008 um 27,8 Prozent abgenommen hatte. Zwischen 2008 und 2016 dagegen nahmen sie wieder um 25,2 Prozent zu. Alter, Geschlecht und Bildungsstatus hatten dabei keinen größeren Einfluss.
Falls dieser Anstieg mit jährlichen Wachstumsraten von 2,8 Prozent sich fortsetzt, würde die Zahl der Demenzkranken in England und Wales im Jahr 2040 bei 1,7 Millionen liegen – und damit ungefähr doppelt so hoch wie 2023. Die Zahl wäre auch um rund eine Million Fälle höher als bisherige Schätzungen, die von einem deutlich geringeren Wachstum aufgrund des Rückgangs zwischen 2002 und 2008 ausgegangen waren.
"Dies würde nicht nur schwerwiegendere Folgen für die Erkrankten, sondern auch eine größere Bürde für das Gesundheitssystem bedeuten, als die bisherigen Schätzungen prognostiziert haben", betont der Studienautor Yuntao Chen. Daher sei es wichtig, den aktuellen Trend genau zu beobachten, um sich gegebenenfalls rechtzeitig darauf einstellen zu können. Ein Grund für die stärkere Zunahme der Demenzfälle liegt laut der Studie darin, dass nicht nur die Gesellschaften insgesamt altern, sondern auch die Zahl der Demenzkranken innerhalb der älteren Bevölkerung zunimmt.
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Die Studie "Dementia incidence trend in England and Wales, 2002–19, and projection for dementia burden to 2040: analysis of data from the English Longitudinal Study of Ageing" wurde im Journal "The Lancet Public Health" veröffentlicht.
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