Mischung aus BA.1 und BA.2 Neue Coronavariante Omikron XE – britische Behörden registrieren Rekombination
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07. April 2022, 14:49 Uhr
Britische Gesundheitsbehörden entdecken mehrere hundert Fälle einer neuen Corona Variante. Omikron XE ist ein genetischer Mix aus BA.1 und BA.2. Ob XE einen Verbreitungsvorteil hat, ist noch offen.
Bereits seit einiger Zeit beobachten Virologen, ob verschiedene Varianten des Coronavirus zu neuen Mutationen verschmelzen. In diesem Fall sprechen sie von Rekombinationen. Das scheint nun bei den beiden Omikron-Subtypen BA.1 und BA.2 passiert zu sein. Wie die britische Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency aktuell mitteilt, seien bisher 637 Fälle der neuen Variante Omikron XE registriert worden. Es gebe Hinweise darauf, dass sich die Variante durch weitere Ansteckungen verbreite, schreiben die Experten. Unklar ist aber, ob sie auch einen Vermehrungsvorteil hat.
Deltakron: Varianten konnten sich bisher nicht etablieren
Rekombinanten entstehen, wenn sich ein Patient mit verschiedenen Varianten von Sars-Coronavirus-2 zugleich ansteckt. In seinen Zellen kann sich dann das Erbgut unterschiedlicher Mutationen treffen und zu neuen Varianten kombinieren. Dabei sind durchaus viele verschiedene Kombinationen möglich. In den vergangenen Monaten hatten Experten immer wieder befürchtet, dass auf diese Weise gefährliche Mischungen aus Omikron und Delta ("Deltakron") entstehen könnten – beispielsweise mit der Fähigkeit, dem Impfschutz auszuweichen und zugleich eine schwere Erkrankung auszulösen.
Tatsächlich wurden inzwischen verschiedene Fälle von Rekombinationen aus Omikron und Delta registriert. Unter dem Namen Omikron XF zählten die britischen Behörden im Februar insgesamt 38 Fälle. Hier kam es jedoch nicht zu einer weiteren Ausbreitung, die Variante könnte also bereits wieder aus dem Umlauf verschwunden sein. Eine andere Mischung, bei der das mutierte Spikeprotein von Omikron nahezu vollständig mit dem übrigen Deltavirus kombiniert war, trägt die Bezeichnung XD. Auch hier wurden weltweit nur 49 Fälle gezählt, davon die Mehrzahl in Frankreich. Bei beiden Varianten sieht es nach bisherigem Stand also nicht danach aus, dass sie einen Vorteil haben.
Omikron XE – zu wenig Fälle für Aussagen über Wachstum
Anders könnte das bei Omikron XE sein. Diese Variante sei zum ersten Mal am 19. Januar in einem Labor sequenziert worden. Seitdem habe sie eine fluktuierende Wachstumsrate gezeigt, zuletzt lag sie 9,8 Prozent über der von BA.2. Allerdings seien die Fallzahlen insgesamt viel zu niedrig, um bereits Rückschlüsse auf die Vermehrungsfähigkeit, Übertragbarkeit, Wirksamkeit der Impfstoffe oder Krankheitsschwere zu ziehen, sagte Susan Hopkins, medizinische Leiterin von UK Health.
Bei XE handelt es sich größtenteils um eine Untervariante des inzwischen dominanten Virustyps Omikron BA.2 mit einigen wenigen Teilen von BA.1. BA.2 ist derzeit in den meisten Ländern dominant. In Deutschland verursachte BA.2 Mitte März etwa 80 Prozent aller Corona-Infektionen, in UK sogar 93,8 Prozent. "Rekombinationen sind nichts Ungewöhnliches, vor allem, wenn gerade mehrere Varianten im Umlauf sind", so Hopkins. Im Verlauf der Pandemie seien bereits einige solche Varianten registriert worden, die aber rasch wieder ausgestorben seien.
Links/Studien
- UK Health Security Agency: UKHSA releases updated analysis into recombinant COVID-19 variants in the UK, Update 25.03.2022
- UK Health Security Agency: SARS-CoV-2 variants of concern and variants under investigation in England - Technical briefing 39
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