Japanische Wissenschaftler haben das Rätsel gelöst, warum der von Katzen an vertikalen Oberflächen versprühte Urin einen für Menschen starken stechenden Geruch hinterlässt, während normaler Urin in Katzen-Toiletten kaum riecht. Wie die Forscher der Iwate-Universität in Morioka herausfanden, spielt das Harnprotein Cauxin die entscheidende Rolle. Es wird von gesunden Katzen in beträchtlichen Mengen zur Duftmarkierung ausgeschieden und trägt zur Produktion schwefelhaltiger Geruchsstoffe bei, die für den ausgeprägten Katzen-Geruch verantwortlich sind.

Eine weitere Eigenschaft des Proteins Cauxin ist, dass es die Benetzbarkeit des versprühten Urins erhöht, indem es dessen Oberflächenspannung verringert. Das ist die Voraussetzung dafür, dass Katzen-Urin an vertikalen Oberflächen besser haftet. Die dadurch ermöglichte Verteilung des Urins auf großen vertikalen Oberflächen fördert wiederum die Emission von flüchtigen und für menschliche Nasen übel riechenden Verbindungen aus dem Katzen-Urin besonders stark, weshalb versprühter Katzen-Urin deutlich mehr stinkt als normaler Katzenklo-Urin.

Übrigens: Die bislang nie bewiesene Annahme, wonach versprühter Urin zusätzliche Chemikalien enthält, die möglicherweise aus dem Sekret des Analbeutels der Katzen stammen, konnten die japanischen Forscher klar widerlegen. Laboruntersuchungen ergaben eindeutig, dass versprühter Katzen-Urin genauso wie normaler Katzen-Urin ausschließlich aus der Blase der Katze stammt und keine weiteren Sekrete aus anderen Drüsen enthält. Katzen kommunizieren mit anderen Artgenossen über ihre Gerüche. Eines ihrer Verhaltensweisen zur Duftmarkierung ist das Sprühen von Urin auf vertikale Oberflächen wie Wände oder Möbel, was für Menschen besonders übelriechend ist.

(dn)