Kommunikation Internationales Konsortium will 5G aus dem All auf alle Handys bringen
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11. Juli 2022, 15:15 Uhr
Kommunikation im 5G-Netz, überall auf der Welt - egal, ob in der Wüste, mitten auf dem Meer oder den höchsten Gipfeln. Das ist das Ziel eines neuen internationalen Konsortiums aus drei Firmen aus Europa und den USA.
Es klingt wie eine Kampfansage an Elon Musks Starlink, Amazons Kuiper oder Oneweb - die aktuell großen Player im Bereich Internet aus dem Orbit. Das französische Luft- und Raumfahrtunternehmen Thales und die Tech- und Mobilfunk-Firmen Ericsson (Schweden) und Qualcomm (USA) planen, allen Menschen den 5G-Mobilfunkstandard aus dem Weltall über ein Netz von Satelliten in der Erdumlaufbahn verfügbar zu machen.
5G auf allen Handys – weltweit
Wie die Unternehmen jetzt mitteilten, soll die 5G-Verbindung über sogenannte LEO-Satelliten (LEO steht für Low Earth Orbit, den niedrigen Erdorbit zwischen 200 und 2.000 Kilometern) auch extreme geografische Regionen oder abgelegene Gebiete umfassen, also Meere, Ozeane und andere Orte, an denen keine terrestrische Abdeckung vorhanden ist. Im Unterschied zu den anderen Anbietern will sich das neue Konsortium von Anfang an auf Smartphone-Kommunikation konzentrieren und auf eine globale Vernetzung für 5G-Anwendungen in den Bereichen Verkehr, Energie und Gesundheit, so die Mitteilung.
Unternehmung steht noch ganz am Anfang
Nach der Genehmigung der Tests für die sogenannten nicht-terrestrischen 5G-Netze (5G NTN) im Frühjahr beginnen jetzt die ersten Versuche in Frankreich in einer simulierten Weltraumumgebung. Noch gibt es allerdings kein Smartphone, das über 5G mit einem Satelliten kommunizieren kann und der Satellit fehlt ebenfalls noch. Auch was mit 5G-Funkwellen passiert, die durch das Vakuum des Weltraums und die Erdatmosphäre laufen, ist noch unbekannt.
"Es ist zwar noch zu früh, um zu sagen, wann ein mit 5G ausgestatteter Prototypsatellit in die Umlaufbahn geschossen werden könnte, um tatsächlich in Betrieb genommen zu werden", so Erik Ekudden, Senior Vice President und Chief Technology Officer bei Ericsson. "Aber die von Ericsson, Thales und Qualcomm Technologies geplanten hochtechnischen bodengestützten Test- und Validierungsarbeiten sind der Schlüssel zur Verwirklichung."
Amazon startet bald, China und EU kommen noch dazu
Während das Angebot des neuen Konsortiums also noch Zukunftsmusik ist, schafft die Konkurrenz Fakten. Elon Musks Unternehmen Starlink hat inzwischen rund 2.500 Satelliten in der Umlaufbahn. Erst heute Morgen (11. Juli) ist die erste Rakete mit den Starlink-Satelliten für die dritte der insgesamt 5 Hüllen ins All gestartet. Oneweb hat bereits über 400 Satelliten im All. Allerdings sind die geplanten Starts der russischen Sojus-Raketen seit März 2022 wegen des Krieges Russlands in der Ukraine ausgesetzt. Oneweb muss deshalb bei SpaceX mitfliegen. Amazons Projekt Kuiper, das ebenfalls Internet aus dem All anbieten will, hat noch keine Satelliten im All. In den nächsten fünf Jahren sind 83 Starts geplant, allerdings nicht mit SpaceX, sondern mit der United Launch Alliance, Blue Origin und Arianespace.
Und es wird noch voller im Erdorbit. Denn auch China plant ein riesiges Netz von Satelliten. Fast 13.000 sollen in den Orbit gebracht werden. Auch die Europäische Union ist mit im Rennen um die LEO-Satelliten. Sechs Milliarden Euro will die EU nach den in diesem Jahr veröffentlichten Plänen ausgeben. 2028 sollen die ersten Satelliten in Betrieb sein.
gp
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