Abraumhalden und Braunkohle, Braunkohle wird von riesigen Schaufelradbaggern im Tagebau abgebaut
Ein Tagebau mit Schaufelradbaggern und Abraumhalden in Sachsen-Anhalt. Bildrechte: IMAGO/imagebroker

Wissen-News Uni Halle gründet Forschungszentrum zum Braunkohle-Strukturwandel in Sachsen-Anhalt

04. April 2024, 12:15 Uhr

Die Universität Halle hat ein Forschungs- und Innovationszentrum zur Bewältigung des Stukturwandels nach dem Braunkohle-Ausstieg in Sachsen-Anhalt gegründet. Es soll innovative, praxisnahe und forschungsbasierte Lösungen für betroffenen Regionen finden. Das Land Sachsen-Anhalt hat die Gründung mit 21 Millionen Euro gefördert.

Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) hat ein Forschungs- und Innovationszentrum zur Bewältigung des Strukturwandels in Sachsen-Anhalt gegründet. Wie die Uni mitteilte, soll das "European Center for Just Transition Research and Impact-Driven Transfer" (JTC) innovative, praxisnahe und forschungsbasierte Lösungen für die Zeit nach dem Ausstieg aus der Braunkohle im kommenden Jahrzehnt entwickeln, etwa im Bereich der Kreislaufwirtschaft oder sozialer Innovationen.

Dafür werden am JTC 17 sogenannte Innovationsteams eingerichtet. Diese sollen sich nach Angaben der Universität jeweils auf einen von drei Kernbereichen konzentrieren: die sozialwissenschaftliche Transformations- und Nachhaltigkeitsforschung, die Forschung zu nachhaltigen Werkstoffen und Technologien sowie die Forschung zu juristischen Fragen und Bildungsangeboten zur Nachhaltigkeit. Zudem soll im Rahmen des JTC eine fachübergreifende Graduierten-Schule eingerichtet werden, die den Austausch zwischen den einzelnen Teams vorantreiben soll. Ein Schwerpunkt der Promovenden-Ausbildung soll der Uni zufolge darauf liegen, Potenziale für den Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft frühzeitig zu erkennen und systematisch zu fördern.

Den Dialog zwischen dem JTC und den vier vom Braunkohle-Ausstieg betroffenen Landkreisen Mansfeld-Südharz, Anhalt-Bitterfeld, Burgenlandkreis und Saalekreis sollen vier "Transfer-Lotsen" sicherstellen, über die auch die Vernetzung mit lokalen Unternehmen laufen soll. Diese Lotsen sollen gleichzeitig auch helfen, Räume für Projekte zu finden, um in den Regionen neue Jobs zu schaffen. Die 17 JTC-Innovationsteams sollen Ausgründungen, Firmen-Kooperationen oder neuartige Technologien in den Regionen fördern. Die Mittel für das neue Zentrum kommen vom Land Sachsen-Anhalt. Wissenschaftsminister Armin Willingmann übergab anlässlich der Gründung einen Förderbescheid über 21 Millionen Euro an MLU-Rektorin Claudia Becker.

(dn)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 04. April 2024 | 06:30 Uhr

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