Strukturwandel Vier Projekte aus Sachsen in Endauswahl für neue Großforschungszentren in Mitteldeutschland
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23. Juli 2021, 13:51 Uhr
Wie weiter in den mitteldeutschen ehemaligen Braunkohlerevieren? Der Bund und das Land Sachsen wollen mit zwei neuen Großforschungszentren den Strukturwandel in der Lausitz und im Mitteldeutschen Revier unterstützen. 100 Projekte waren dafür eingereicht worden, jetzt sind noch sechs im Rennen.
- Vier Projekte aus Sachsen haben es in die Endauswahl geschafft. Zwei weitere stammen aus Potsdam und Spanien.
- Die Forschungsfelder reichen von Energie, über Gesundheit, Klima, Medizin bis zur Entwicklung von Raumstationen.
- Für sie werden nun in den kommenden sechs Monaten umsetzungsfähige Konzepte erstellt, bevor eine endgültige Entscheidung fällt.
- Die Forschungszentren sollen die Wirtschaft da ankurbeln, wo Regionen durch den Ausstieg aus dem Kohlebergbau neue Perspektiven brauchen.
Das sind die sechs Projekte, die es ins Finale geschafft haben
So haben es aus Leipzig zwei Ideen in die Endauswahl geschafft: CLAI_RE, das "Centre for Climate Action and Innovation – Research and Engineering" will Klimadaten und -wissen bündeln, belastbare Vorhersagen, Vorsorge und Anpassung für den Klimaschutz sowohl in Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasser, Planung städtischer Räume, Energieversorgung, Gesundheit und Mobilität.
Das zweite Leipziger Projekt ist das "Center for Medicine Innovation": Medizintechnik, Digitalisierung und Medikamentendesign sollen in einem Zentrum vereint werden, Sachsen soll sich als Hochtechnologie-Region für Gesundheitsforschung etablieren.
Aus Potsdam hat es das Projekt "Chemresilienz" ins Finale geschafft, das eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft heimischer Erzeugnisse etablieren will. "ERIS" ist ein Vorschlag aus Freiberg, und steht für "European Research Institute for Space Ressources", an dem wissenschaftliche und technologische Grundlagen für die Errichtung und den Betrieb von Weltraumstationen auf Mond und Mars erforscht werden, aus denen man dann wiederum Lösungsansätze für Probleme auf der Erde entwickeln will.
Das Projekt "Lab – Lausitz Art of Building" aus Dresden setzt auf die Lausitz als Modellregion für nachhaltiges Planen und Bauen. Neue, ressourceneffiziente und klimaneutrale Werkstoffe sowie modular geplante, hochflexible und lange nutzbare Bauwerke sollen den enormen Ressourcenverbrauch im Bauwesen mindern.
Und zuletzt das Projekt "Deutsches Zentrum für Astrophysik" der European Space Agency Spanien. Das will in Sachsen unter anderem riesige Datenströme zukünftiger Großteleskope bündeln und verarbeiten und in der Lausitz ein Gravitationsteleskop bauen.
Nach welchen Kriterien wurde ausgewählt?
Nicht nur die wissenschaftliche Originalität spielte eine Rolle, betont der Vorsitzende der Perspektivkommission, Professor Wolfgang A. Herrmann. Leitkriterien waren auch die zu erwartenden regionalen Verstärkungseffekte für die Wirtschaft, etwa dass neue Unternehmen gegründet werden, dass neue Wertschöpfungsketten entstehen, Auswirkungen auf die Lebensbedingungen in der Region zu erwarten sind.
In der finalen Phase wird dann eine externe Begutachtung ermitteln, ob diese Kriterien erfüllt wurden. Bereits 2022 soll mit dem Bau der Zentren begonnen werden.
(lfw)
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