Wissen-News Jena: Neue Infrarotkamera soll autonomes Fahren verbessern

11. Oktober 2024, 16:51 Uhr

Eine neue Infrarotkamera des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena soll autonome Fahrzeuge sicherer machen.

Infrarotsensoren helfen, neben diversen anderen Sensoren, dass autonome Fahrzeuge ihre Umgebung erfassen können. Ein Forschungsteam des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena hat nun eine neue Wärmebildkamera entwickelt, die autonomen Fahrzeugen beim Erkennen von Hindernissen helfen könnte.

Array Infrarotkamera
Die neue Infrarotkamera nutzt ein Array von 2 x 4 Sensoren. Die katadioptrische Spiegeloptik (hier in Gold, bestehend aus Linsen und Spiegeln, daher der Name) ermöglicht die besonders flache Bauform. Bildrechte: Fraunhofer IOF

Bei der Umsetzung der neuartigen Infrarotkamera ließen sich die Forschenden von ihren Erfahrungen mit Multiaperturkameras leiten, also Kameras, die mehrere kleinere Objektive nutzen. Im Infrarotbereich ersetzen dabei Bolometer die Objektive. Diese Sensoren können elektromagnetische Strahlung messen. "Die Kernidee besteht darin, die Kamera aus mehreren kleinen und kostengünstigen Bolometerarrays aufzubauen", sagt Projektleiter Martin Hubold. Die einzelnen Bildbereiche werden durch eine Software zu einem großen Gesamtbild mit einer Auflösung von aktuell ca. 530 x 210 Pixeln über ein Gesichtsfeld von 34 x 13 Grad zusammengesetzt. Die Kamera soll die gängigen Sensoren, beispielsweise Lidar und Radar in autonomen Fahrzeugen ergänzen und so zu mehr Sicherheit beitragen. Außerdem ist dies nach Angaben der Forscher kostengünstiger.

Person in einem selbstfahrenden autonomen Auto 2 min
Bildrechte: Panthermedia

MDR KULTUR - Das Radio Fr 26.07.2024 11:40Uhr 02:20 min

https://www.mdr.de/wissen/audios/audio-autonomes-fahren-dreid-ultraschall100.html

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Die Kamera nutzt einerseits kommerziell verfügbare Infrarot-Sensoren, andererseits eine Optik, die im Wafermaßstab hergestellt werden kann. "Mit der Waferlevel-Herstellung der Kamera können wir die Produktion vereinfachen und die Herstellungskosten deutlich senken", betont Hubold. Dank ihres horizontal weitreichenden Gesichtsfeldes ist die Kamera besonders gut für die Erkennung von Menschen, etwa am Straßenrand oder auf Fahrradwegen, geeignet. Die Technologie könnte damit Fahrerassistenzsysteme und autonome Fahrzeuge (Level 3 und höher) gleichermaßen unterstützen.

iz/ pm

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | MDR Kultur | 26. Juli 2024 | 11:40 Uhr

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