Paraathlet Alex Bartz stößt mit der neu entwickelten Kugelstoßkugel. Projektmitarbeiter Dan Bürger beobachtet den Stoß über die App auf dem Tablet.
Paraathlet Alex Bartz stößt mit der neu entwickelten Kugelstoßkugel. Projektmitarbeiter Dan Bürger beobachtet den Stoß über die App auf dem Tablet. Bildrechte: Jana Dünnhaupt / Universität Magdeburg

Paralympics Uni Magdeburg: Besonderes Wurfgerät mit Echtzeitanalyse entwickelt

02. September 2024, 12:19 Uhr

Magdeburger Forschende haben ein Sportgerät entwickelt, das beim Kugelstoßen eine präzise und unmittelbare Analyse der einzelnen Würfe ermöglicht. Dieses nutzen schon Paraathleten am dortigen Olympiastützpunkt.

Das Echtzeit-Feedback bereits während des Trainings gibt sowohl den Sportlern als auch dem Trainerpersonal Gelegenheit, Rückschlüsse auf Technikfehler zu ziehen, die Wirksamkeit von bestimmten Trainingseinheiten auszuwerten und damit die Leistung insgesamt zu verbessern. Die im Durchmesser rund 9,5 bis 13 Zentimeter große Sensorkugel ist mit hoch entwickelten sogenannten Inertialsensoren ausgestattet, die im Innern und von außen unsichtbar in das Sportgerät integriert wurden.

Kugelstoßerin 1 min
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MDR aktuell 17:45 Uhr Do 23.05.2024 17:45Uhr 01:27 min

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Kugel kann kritische Phasen des Stoßes identifizieren

Das Team um die Magdeburger Sportwissenschaftlerin Kerstin Witte hat handelsübliche Kugelstoßkugeln so modifiziert, dass die Sensoren stoßfest und präzise eingeschraubt werden können. Der Sensor wird in die dafür vorgesehene Kugel gedreht und die Bewegungsdaten können anschließend durch eine dafür entwickelte App angezeigt und ausgewertet werden. "Das Besondere an dieser Kugel ist, dass sie es ermöglicht, die kritischen Phasen des Stoßes zu identifizieren und gezielt daran zu arbeiten. Dies ist ein großer Fortschritt für die Technikdiagnostik im Kugelstoßen", erklärt Witte.

Sensoren auch für Hammerwurf

Die Kugel wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts des Bundesinstituts für Sportwissenschaft entwickelt und wird bereits von paralympischen Athleten am Olympiastützpunkt in Magdeburg genutzt. Sie steht auch anderen Trainingszentren zur Verfügung, so Witte gegenüber MDR WISSEN. "Jeder Trainer kann sich einfach an das Bundesinstitut wenden."

Ziel sei es, diese Technologie flächendeckend in den Olympiastützpunkten und Vereinen zu etablieren, um Paraathletinnen und Paraathleten aller Leistungsklassen eine optimierte Trainingsanalyse zu ermöglichen. Zukünftig plant das Team, die Technologie auch auf andere Wurfdisziplinen auszudehnen, um noch mehr Athleten und Athletinnen von den Vorteilen dieser Sensortechnologie profitieren zu lassen. Im Hammerwurf gibt es bereits seit 2022 einen Sensor, für Speere fehlt er noch. Dafür bräuchte es ein neues Forschungsprojekt, so Witte.

Bei den Paralympics in Paris noch nicht am Start

Die deutschen Athleten, die in diesem Jahr bei den Paralympics antreten, haben noch keine Trainingserfahrungen mit den Sensoren, so Witte, die als Professorin an der Uni Magdeburg im Bereich Sport und Technik forscht. Sie hofft, dass die Sensoren bis zu den nächsten Paralympischen Spielen in Deutschland breit eingesetzt werden. Die Technik stünde auch anderen Athleten zur Verfügung, erklärt Witte. Für Spitzensportler im Nichtpara-Bereich sei sie jedoch nicht konzipiert. Dafür fehle noch die Genauigkeit der Sensorauflösung.

Links/Studien

Die Studie der OvGU zum Hammerwerfen erschien im International Journal of Computer Science in Sport: Wireless inertial sensor system for hammer throwing

cdi/gp/pm

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 02. September 2024 | 12:10 Uhr

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