Wissenschaftlerin Dr. Imogen Napper schaut in den Nachthimmel. Sie befürchtet immer mehr Weltraummüll, wenn nicht aktiv gegengesteuert wird.
Ende März hat der Abendhimmel einiges zu bieten. Mond, Planeten und Raumstation. Bildrechte: Eleanor Burfitt, Universität Plymouth

Abendhimmel im März Mars, Mond, Venus, Uranus – die ISS nimmt am Abendhimmel die Parade ab

28. März 2023, 14:27 Uhr

Der März verabschiedet sich mit einer Planeten-Parade am Abendhimmel. Und die wird in diesen Tagen abgenommen von der Internationalen Raumstation ISS. Es lohnt sich also, dem Wetter zu trotzen. Machen Sie es am besten gleich heute (27.3.), sonst verpassen Sie das Beste.

Venus strahlt jetzt Ende März als Abendstern. Für alle Hobby-Astronomen mit eigenem Fernrohr bietet sie ein besonders Bild. Denn direkt links oberhalb des Planeten, steht der Uranus. Wenn man die Linie weiter verlängert, gelangt man direkt zu Mond und Mars. Heute steht der Planet noch hinter dem zunehmenden Mond (am 6. April ist Vollmond), morgen wechseln sie die Position. Dann können Sie nach Sonnenuntergang etwa gegen 20:30 Venus, Uranus, Mars und Mond in einer Reihe sehen.

Diese Planetenreihe ist sogar noch länger – aber für uns in Deutschland nur theoretisch. Denn wenn Sie die Linie nach unten zum Horizont erweitern, treffen Sie auf Jupiter und Merkur. Die gehen aber bereits kurz nach 20 Uhr unter und sind vor dem von den letzten Strahlen der Sonne noch aufgehellten Himmel nur schwer zu erkennen.

Venus bringt Uranus mit

Während Sie die Venus am Abendhimmel deutlich erkennen können, ist der Uranus ein Kandidat für mindestens ein gutes Fernglas, besser noch ein Fernrohr. Zwar ist er mit einer scheinbaren Helligkeit von 5,8 mag theoretisch noch mit bloßem Auge erkennbar, aber praktisch wird die Lichtverschmutzung das in den meisten Gebieten eher unmöglich machen. Die beiden Planeten nähern sich in den kommenden Tagen weiter an und kommen sich am 30. und 31. März besonders nahe.

Der Abendhimmel über Mitteldeutschland Ende März 2023, mit Blick zu Venus, Mond und Mars
Der Abendhimmel am 27.3. um 20:32 Uhr über Mitteldeutschland: Unten rechts sehen Sie den Merkur, der gerade untergegangen ist. Wenn Sie von dort nach links oben schauen, kommen Sie an Venus und Uranus vorbei, dann zum Mond und dahinter folgt der Mars. An all vorbei fliegt die ISS. Bildrechte: Stellarium.org

Mond und Mars – keine Konkurrenz

Mars und Mond ziehen derweil am 27. und 28. März gemeinsam über den Nachthimmel, am frühen Abend hoch am Himmel im Westen wandern sie dann weiter Richtung Horizont nach West-Nordwest, wo sie gegen zwei Uhr nachts untergehen. Der rote Planet ist zwar im Moment deutlich lichtschwächer als etwa im Dezember. Da liegt an der sehr unterschiedlichen Entfernung von der Erde. Während es vor genau drei Monaten rund 92 Millionen Kilometer waren, so ist der Mars aktuell knapp 250 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Da der Mond in seiner zunehmenden Phase (am 21. März war Neumond) aber noch nicht so hell leuchtet, ist er keine Konkurrenz für den Mars.

Und dann kommt noch die ISS

Auch die Internationale Raumstation ist derzeit in den frühen Abendstunden gut zu sehen. Heute fliegt sie zum Beispiel von Halle aus gesehen ab 20:31 Uhr von West nach Ost über den Himmel. Dabei bewegt sie an Venus, Uranus, Mond und Mars vorbei und nimmt quasi die Planeten-Parade ab. Noch bis zum 2. April wird die Raumstation in den Abendstunden immer wieder zu sehen sein, wenn sie von der untergehenden Sonne angestrahlt das Licht auf die Erde reflektiert. Hier können Sie die Zeiten für Ihren Ort ausrechnen lassen: Wann fliegt die ISS über Mitteldeutschland?

(gp)