Kameras im All Was uns Bilder aus dem Weltraum 2022 verraten haben
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17. April 2024, 12:30 Uhr
Aufnahmen aus dem All bringen uns nicht nur andere Planeten und Galaxien näher. Auch Effekte auf unserer Erde lassen sich von "oben" immer besser darstellen. Das zeigt eine Auswahl von Bildern dieses Jahres.
Nie zuvor sind wir der Sonne so nah gekommen wie im Jahr 2022, zumindest was hochauflösende Bilder angeht. Die europäische Raumfahrtagentur Esa hat die Sonde "Solar Orbiter" in Richtung unseres Fixsterns geschickt und wurde mit spektakulären Aufnahmen belohnt.
Im folgenden kurzen Video ist unter anderem eine Struktur zu sehen, die man "Igel" bzw. "Sonnenigel" getauft hat, weil von dort das Plasma stachelförmig in alle Richtungen fließt. Für Sonnenverhältnisse ist dieser "Igel" sehr, sehr klein - aber mit etwa 25.000 Kilometern Durchmesser trotzdem doppelt so groß wie die Erde.
Jupiter-Aurora
Auch vom größten Planeten unseres Sonnensystems wurden 2022 neue aufschlussreiche Bilder gemacht. Auf einem der schönsten sieht man, dass es Polarlichter nicht nur auf der Erde, sondern auch auf dem Jupiter gibt.
Erster Weltraum-"Spaziergang" einer europäischen Astronautin
Für Samantha Cristoforetti sind Superlative nichts Ungewöhnliches. Nicht nur war sie die erste Italienerin im All, sondern seit 2022 ist sie auch die erste West-Europäerin, die einen Weltraumspaziergang unternommen hat.
Obendrein wurde Cristoforetti in diesem Jahr auch noch erste europäische Frau, die auf der Internationalen Raumstation ISS das Kommando hatte.
Der LED-Effekt
Samantha Cristoforetti haben wir auch das folgende Bild zu verdanken. Sie hat es von der ISS aus aufgenommen. Man sieht die hell erleuchteten Städte der Iberischen Halbinsel. Auch die Straße von Gibraltar ist gut zu erkennen.
Astronauten berichten seit geraumer Zeit, dass das, was man Lichtverschmutzung nennt, also nächtliches Kunstlicht, im Laufe der Jahre seine Farbe verändert hat. Herrschten früher zu Glühbirnen-Zeiten noch Gelbtöne vor, erstrahlen die Ballungszentren nun im LED-Zeitalter in immer weißer werdendem Licht.
Hitze und Fluten
Das europäische Copernicus-Projekt verbessert die Auswertung seiner Sentinel-Satellitenbilder immer weiter. Der 18. Juni 2022 war nicht nur in Mitteldeutschland ein heißer Tag (36,1 °C in Jena), sondern auch in Prag und Paris. Auf den Copernicus-Bildern jenes Tages, wo die abgetasteten Oberflächentemperaturen in Farben umgewandelt wurden, erkennt man zwei Dinge deutlich: erstens die extreme Hitze von oft über 40 Grad und zweitens, wie wichtig Wasser und Grünflächen für die Abkühlung innerhalb einer Stadt sind.
Auch Überschwemmungen kann das Copernicus-Projekt zeigen und damit im Ernstfall einen schnellen Überblick über die Ausmaße verschaffen. So geschehen im August, als Europa unter einer Hitzewelle stöhnte, sich in Pakistan aber ein ganz anderes, verheerendes Bild bot. Die schwersten Überflutungen in der Geschichte des Landes sorgten für viele Tote, Verletzte und großflächige Zerstörungen.
Kartierung der Milchstraße
Zurück ins All, von dem wir dank moderner Aufnahme- und Verarbeitungstechnik immer mehr verstehen und "sehen" können. So war es der Esa in ihrem Gaia-Projekt 2022 sogar möglich, verschiedenartige "Landkarten" der Milchstraße anzufertigen.
Die erste (oben links) zeigt die Radialgeschwindigkeit, mit der sich mehr als 30 Millionen Objekte in der Milchstraße (hauptsächlich Sterne) auf uns zu oder von uns weg bewegen. Je heller, desto schneller bewegen sich die Objekte von uns weg. Je dunkler, desto schneller bewegen sie sich auf uns zu.
Im zweiten Bild oben rechts wird zur Radialgeschwindigkeit auch noch die Eigenbewegung mitberechnet. Blau zeigt die Teile des Himmels, in denen sich die Sterne im Durchschnitt auf uns zu bewegen, und rot die Regionen, in denen sich die Sterne im Durchschnitt von uns wegbewegen.
Das dritte Bild unten links zeigt, was sich zwischen den Sternen befindet. Der Raum zwischen den Sternen ist nicht leer, sondern mit Staub- und Gaswolken gefüllt, aus denen Sterne geboren werden. Die dunklen Regionen im Zentrum der galaktischen Ebene in Schwarz sind die Regionen mit viel interstellarem Staub, die mit abnehmender Staubmenge zu Gelb verblassen; die dunkelblauen Regionen oberhalb und unterhalb der galaktischen Ebene sind Regionen mit wenig Staub.
Bild Nummer vier unten rechts ist eine "chemische Landkarte". Hier werden die Metallgehalte der Sterne dargestellt. Rötliche Farben stehen für einen höheren Metallgehalt.
(rr)
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