Schöner, braun-grauer Wasservogel mit länglichem Schnabel und ausgebreiteten Flügeln über glatter Wasseroberfläche
Der Mittelmeer-Sturmtaucher ist eine besonders gefährdete Seevogel-Art, zum Beispiel durch Ratten, verwilderte Hauskatzen oder Fischnetze. Bildrechte: imago/BIA

Wissen-News Plastikmüll: Im Mittelmeer besonders hohes Risiko für Meeresbewohner

05. Juli 2023, 12:14 Uhr

Im Mittelmeer ist eine Gefährdung von Meeresbewohnern wie Seevögeln durch Plastikmüll besonders hoch. Das ergab ein internationales Forschungsprojekt. Es treffe vor allem ohnehin geschwächte Arten.

Nur ein Urlaub im Bällebad hat noch mehr davon: Das Mittelmeer ist besonders durch Plastik gefährdet. Eine aktuelle Studie ergab, dass in der beliebten Ferienregion das weltweit größte Bedrohungspotenzial gegenüber Meereslebewesen bestehe. An der Untersuchung war ein internationales Team aus mehr als 200 Forschenden beteiligt.

Besonders gefährdet seien Seevögel, etwa ein Drittel stehe ohnehin auf der roten Liste gefährdeter Arten. Das Team analysierte Daten von 77 Seevogelarten, mehr als 7000 Individuen und 1,7 Millionen Positionen, die mit Hilfe von Fernverfolgungsgeräten aufgezeichnet wurden, sowie Karten der Plastikkonzentration auf globaler Ebene. So konnten die Forschenden feststellen, in welchen Gebieten die Vögel am stärksten dem Plastikmüll ausgesetzt sind und welche Arten und Populationen am meisten betroffen sind.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Risiko nicht gleichmäßig verteilt ist, sondern durch Strömungen und Gezeiten begünstigt wird. Auch Vögel – insbesondere Zugvögel – änderten ihre Position. Bei Überschneidung sei das Risiko besonders hoch. Zu den gefährlichsten Gebieten für Vögel gehören neben dem Mittelmeer das Schwarze Meer, der Nordwest- und Nordostpazifik, der Südatlantik und der südwestliche Indische Ozean. Die Daten zeigen auch, dass Arten, die bereits vom Aussterben bedroht sind (etwa durch die Einführung fremder invasiver Arten auf den Inseln, auf denen sie brüten, durch Beifang oder durch den Klimawandel), auch am stärksten dem Plastik ausgesetzt sind.

Links/Studien

Die Studie Global assessment of marine plastic exposure risk for oceanic birds erschien am 4. Juli im Fachjournal Nature Communications.

DOI: 10.1038/s41467-023-38900-z

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