Kampf gegen Krebs Magdeburger Forschern gelingt Synthese eines der stärksten Naturstoffe
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01. April 2025, 16:22 Uhr
Chemikern der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) ist nach eigenen Angaben ein Durchbruch im Kampf gegen Krebszellen gelungen. Die Forschenden hätten erstmals einen sonst nur in der Natur vorkommenden Wirkstoff im Labor künstlich hergestellt.
Der Wirkstoff, um den es geht, heißt Disorazol Z1. Die Disorazol Z-Familie wird bereits seit längerem wegen ihrer hohen Wirksamkeit als natürliches Antikrebsmittel untersucht. Disorazol Z1 ist eine hoch aktive und aggressive Substanz. Sie könne das Wachstum von menschlichen und tierischen Zellen verhindern und Zellen zerstören. Daher sei auch nur mit minimalsten Mengen experimentiert worden, so Schinzer. In der Natur gehe es da um picomolare Konzentrationen, also zwölf Nullen hinter dem Komma. "Deshalb haben wir aus Sicherheitsgründen zunächst nur zwei Milligramm hergestellt."
Synthese bietet große Vorteile für die Forschung
Der Naturstoff wird normalerweise von Bakterien produziert. Er ist weltweit verbreitet und kommt in organischen Abfällen wie Ziegenmist vor. Dem Team von Dieter Schinzer ist es nun nach Angaben der OVGU erstmals gelungen, den Stoff im Labor herzustellen. Die Synthese von Disorazol Z1 bietet laut den Magdeburger Wissenschaftlern erhebliche Vorteile. Der Wirkstoff könne zum Beispiel verändert und gezielt in Tumorzellen eingesetzt werden, sagte Chemiker Schinzer. Der Zelltod finde dann nur noch dort statt, wo er erwünscht sei. Der Wissenschaftler sagte: "In Zusammenarbeit mit der Industrie soll die Substanz nun so weiterentwickelt werden, dass sie gezielt den Krebs angreift, während gesunde Zellen weitgehend verschont bleiben."
Nach Angaben der OVGU wurde das Forschungsprojekt aus EU-Mitteln für regionale Entwicklung finanziert. Das Vorhaben hatte ein Volumen von 1,7 Millionen Euro. Die nächsten Schritte seien jetzt die rasche Patentierung und Veröffentlichung der Entdeckung.
gp/pm
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 01. April 2025 | 14:00 Uhr
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