Wissen-News Höhere Fruchtbarkeit durch Spermien-Anpassung an weibliche Mikroben
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27. Mai 2024, 04:59 Uhr
Mikroben im weiblichen Körper können Spermien schädigen und die männliche Fruchtbarkeit mindern. Doch Spermien können sich auch an sexuell übertragene Mikroben anpassen, was die männliche Fruchtbarkeit wiederum erhöht. Das haben Forscher der TU Dresden zusammen mit britischen Kollegen herausgefunden.
Spermien und damit die männliche Fruchtbarkeit können sich an sexuell übertragene Mikroben anpassen. Das haben Forscher der Technischen Universität Dresden (TUD) und der Universität Sheffield in Großbritannien herausgefunden. Bislang war bekannt, dass einige Mikroben im weiblichen Körper eindringende Spermien schädigen und so die männliche Fruchtbarkeit reduzieren.
Das deutsch-britische Forscherteam fand in einer Studie mit Bettwanzen heraus, dass die männliche Fruchtbarkeit um ein Fünftel reduziert wurde, wenn in Weibchen zusammenkommende Spermien und Mikroben vorher keinen Kontakt miteinander hatten. Die Fruchtbarkeit blieb jedoch unbeeinträchtigt, wenn Spermien und Mikroben bereits vorher Kontakt hatten und demzufolge miteinander vertraut waren. Für die Forscher ist das der Beweis dafür, dass sich Spermien und damit die männliche Fruchtbarkeit an Mikroben anpassen können.
TUD-Studienleiter Oliver Otti geht davon aus, dass man "beim Menschen ähnliche Ergebnisse sehen" könnte wie beim Bettwanzen-Modell. Die Studie seines Teams sei "die erste, die zeigt, dass sich Spermien an [Mikroben] anpassen". Diese neuen Erkenntnisse könnten nach Angaben des TUD-Professors für Angewandte Zoologie, Klaus Reinhardt, erhebliche Auswirkungen auf die Evolutionsbiologie und die medizinische Forschung haben, insbesondere im Verständnis und in der Behandlung von Unfruchtbarkeit.
idw (dn)
Dieses Thema im Programm: WDR FERNSEHEN | 19. Juli 2022 | 10:55 Uhr
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