Wissen-News Pestizide und Prostatakrebs: US-Studie zeigt Zusammenhang bei 22 Mitteln
Hauptinhalt
04. November 2024, 12:18 Uhr
Eine umfangreiche Langzeitstudie aus den USA hat 22 Schädlingsbekämpfungsmittel ausgemacht, die im Zusammenhang mit Prostatakrebs stehen. Einige erhöhen auch das Risiko, an diesem zu sterben.
Forscher aus den USA haben 22 Pestizide identifiziert, die durchweg mit dem Auftreten von Prostatakrebs in den Vereinigten Staaten in Verbindung gebracht werden, wobei vier der Pestizide auch mit der Sterblichkeit an Prostatakrebs verbunden sind. Um den Zusammenhang von 295 Pestiziden mit Prostatakrebs auf Bezirksebene zu bewerten, führten die Wissenschaftler eine umfangreiche Assoziationsstudie durch, bei der eine Zeitspanne von 10 bis 18 Jahren zwischen der Exposition und dem Auftreten von Prostatakrebs zugrunde gelegt wurde, um der langsam wachsenden Natur der meisten Prostatakrebsarten Rechnung zu tragen.
Pestizide werden teilweise in Deutschland eingesetzt
Unter den 22 Pestiziden, die in den Analysen dauerhafte direkte Zusammenhänge mit dem Auftreten von Prostatakrebs zeigten, waren drei, die bereits zuvor mit Prostatakrebs in Verbindung gebracht worden waren, darunter 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure, eines der am häufigsten verwendeten Pestizide in den Vereinigten Staaten, das auch in Deutschland zugelassen ist. 2,4-D kann in der EU bis mindestens ins Ende 2030 eingesetzt werden.
Zu den 19 Pestizidkandidaten, die bisher nicht mit Prostatakrebs in Verbindung gebracht wurden, gehörten 10 Herbizide (Unkrautbekämpfungsmittel), mehrere Fungizide (Stoffe gegen Pilzbefall) und Insektizide sowie ein Bodenbegasungsmittel. Bei vier Pestiziden, die mit dem Auftreten von Prostatakrebs in Verbindung gebracht wurden, wird auch ein Zusammenhang mit der Sterblichkeit an Prostatakrebs vermutet: drei Herbizide (Trifluralin, Cloransulam-Methyl und Diflufenzopyr) und ein Insektizid (Thiamethoxam). Alle diese Stoffe sind in der Europäischen Union nicht oder nicht mehr zugelassen.
"Diese Forschung zeigt, wie wichtig es ist, Umwelteinflüsse wie den Einsatz von Pestiziden zu untersuchen, um möglicherweise einen Teil der geografischen Unterschiede zu erklären, die wir bei der Häufigkeit von Prostatakrebs und Todesfällen beobachten", sagte der Hauptautor Simon John Christoph Soerensen von der Stanford Universität in Kalifornien. "Wenn wir auf diesen Erkenntnissen aufbauen, können wir unsere Bemühungen, Risikofaktoren für Prostatakrebs zu ermitteln, vorantreiben und darauf hinarbeiten, die Zahl der von dieser Krankheit betroffenen Männer zu verringern."
Link zur Studie
Die Studie "Pesticides and Prostate Cancer Incidence and Mortality: An Environmental Wide Association Study" ist im Journal "Cancer" erschienen.
jar/pm
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 18. Oktober 2024 | 17:45 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/20a9858f-be7d-426d-bbe1-e88030654a49 was not found on this server.