Das Mikro-Ultraschallsystem ExactVu im Einsatz am Universitätsklinikum Magdebrug
Das neue Mikro-Ultraschallsystem "ExactVu" im Einsatz am Universitätsklinikum Magdeburg. Mit einer dreifachen Auflösung im Vergleich zu herkömmlichen Geräten soll die neue Bildgebung deutlich schnellere und präzisere Prostatakrebs-Diagnosen ermöglichen. Bildrechte: Sarah Kossmann | UMMD

Wissen-News Magdeburg: Neue Methode, um Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen

29. September 2023, 11:46 Uhr

In einer internationalen Studie wird eine innovative Ultraschall-Methode untersucht, um Prostatakrebs schneller und präziser zu erkennen als bisher. Auch die Universitätsmedizin Magdeburg (UMMD) nimmt an der Studie teil.

Die Studie vergleicht die Effektivität der bisherigen MRT-basierten Standarddiagnosemethode mit der eines neuen Mikro-Ultraschallgeräts mit dem Namen "ExactVu". Das neue System bietet die Hoffnung, schneller und präziser zwischen gutartigem und bösartigem Gewebe zu unterscheiden. Profitieren würden davon insbesondere Männer über 50 Jahren, die sich in der Prostatakrebs-Vorsorge befinden. Das System wird nun an insgesamt 13 Kliniken und 1.200 Teilnehmern getestet.

Prostatakrebs ist laut Robert Koch-Institut mit fast 70.000 neuen Fällen pro Jahr die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. Eine frühzeitige Erkennung kann die Heilungschancen erheblich verbessern und das Risiko für Metastasen senken. Die herkömmlichen Methoden, wie die PSA-Blutwertbestimmung und Tastuntersuchungen, sind aus Sicht der Forschung nicht mehr ausreichend, weshalb neue bildgebende Verfahren benötigt werden, um aggressive Prostatakrebserkrankungen genauer zu diagnostizieren. Die erhoffte Präzision des "ExactVu"-Systems würde nicht nur genauere Diagnosen ermöglichen, sondern auch unnötige Biopsien verhindern.

Der deutsche Studienleiter Martin Schostak, Direktor der Universitätsklinik für Urologie, Uro-Onkologie, robotergestützte und fokale Therapie Magdeburg, betont die potenziellen Vorteile des neuen Systems in Bezug auf die Diagnose kleinster Veränderungen in der Prostata in kürzerer Zeit. Das System arbeite mit einer dreifachen Auflösung im Vergleich zu den herkömmlichen Geräten und könnte die Patientenversorgung im Bereich der Prostatakrebsvorsorge erheblich verbessern. Besonders im Kontext einer sogenannten fokalen Therapie, bei der nur der Tumor und das umgebende Gewebe behandelt werden, sei eine genaue Diagnose entscheidend.

(rr)

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