Ein Mann in einem gelben Schutzanzug arbeitet in einem Rinderstall
Ein Mann in einem gelben Schutzanzug arbeitet in einem Rinderstall. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

WISSEN-NEWS Vogelgrippevirus verbreitet sich auf Katzen und Waschbären

25. Juli 2024, 16:54 Uhr

Eine Forschungsgruppe hat Belege für die Verbreitung des Vogelgrippevirus in den USA auf Katzen und Waschbären. Die Katzen haben rohe Milch von infizierten Kühen getrunken – die Waschbären vermutlich auch.

Das Vogelgrippevirus H5N1 verbreitet sich in den USA unter Rindern. Laut einer Forschungsgruppe der Cornell University in Ithaca (New York) überträgt sich das Virus höchstwahrscheinlich von Kühen auch auf Katzen und Waschbären. Die Gruppe befürchtet nun, dass weitere Mutationen das Virus auch für den Menschen gefährlicher machen könnten.

Die Genomsequenzen der Viren, die von Milchkühen, Vögeln, Hauskatzen und einem Waschbären aus betroffenen Betrieben gewonnen wurden, deuten auf eine Übertragung zwischen den Tierarten hin, schreibt das Team. Dennoch bleibt das Übertragungsrisiko auf den Menschen gering.

Tierärzte und Helfer in Schutzanzügen bei einer Tierseuchenübung. 5 min
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MDR AKTUELL Di 02.07.2024 06:51Uhr 05:06 min

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Im Nasenschleim und im Blut der Kühe konnte zwar nur eine kleinere Anzahl von Viren nachgewiesen werden, die Konzentration in der Milch war dagegen sehr hoch. H5N1-Viren des Genotyps B3.13 können sich laut dem Forschungsteam in bestimmten Zellen der Milchdrüsen vermehren. Entsprechend könnte sich das Virus auch über ungenügend gereinigte Melkmaschinen ausbreiten. Dazu passt, dass die toten Katzen auf mehreren untersuchten Farmen mit roher Milch gefüttert wurden. Auch der tote Waschbär auf einer Farm könnte solche Milch getrunken haben.

Ablauf der bisherigen Verbreitung

Laut dem Team hat sich der Genotyp B3.13 in einem unbekannten Wirtstier entwickelt. Anfang 2024 war er zuerst nachweisbar in einer Gans in Wyoming, einem Wanderfalken in Kalifornien und einem Stinktier in New Mexico. Ein weiteres unbekanntes Wirtstier, möglicherweise ein Wildvogel, hat das Virus dann auf die Kühe übertragen, über die es dann weitere Wirte gefunden hat.

Die mit H5N1 infizierten Kühe fraßen weniger, hatten Nasenschleimausfluss und veränderten Kot und gaben weniger Milch. Fünf der betroffenen Farmen liegen in Texas, zwei im Nachbarstaat New Mexico, eine im nahegelegenen Kansas, aber eine auch im weit entfernten Ohio.

Podcast Kekulés Gesundheits-Kompass 61 min
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Am 8. März 2024 wurden 42 scheinbar gesunde Milchkühe von Texas zu einer Farm in Ohio gebracht. Fünf Tage später zeigten sich auf der Herkunftsfarm Krankheitssymptome bei Rindern, zwölf Tage später auch bei Kühen auf der Farm in Ohio.

In den USA sind die elf Fälle von Vogelgrippe bei Menschen seit April 2022 bisher glimpflich und mit milden Symptomen ausgegangen. Die betroffenen Personen arbeiteten auf Geflügel- und Rinderfarmen und haben sich wahrscheinlich direkt bei den Tieren angesteckt.

Links/Studien

Die Studie wurde am 25. Juli 2024 in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht: Spillover of Highly Pathogenic Avian Influenza H5N1 Virus to Dairy Cattle (Übertragung des hochpathogenen Vogelgrippevirus H5N1 auf Milchkühe).

pk

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Nachrichten | 02. Juli 2024 | 06:51 Uhr

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