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Wissen-News Behörden, Wissenschaftler, Ärzte, KI: Wem vertrauen wir am meisten, wenn es um Medizin geht?

26. Juli 2024, 13:24 Uhr

Gesundheitsbehörden schneiden beim Vertrauen der Bevölkerung weniger gut ab als Wissenschaftler. Doch das Vertrauen in Ärzte ist mit 95-prozentiger Übereinstimmung besonders hoch. Informationen aus sozialen Medien vertraut nur eine Minderheit und auch bei medizinischen Empfehlungen einer KI sind wir misstrauisch.

Eine amerikanische Forschungsgruppe wollte wissen, wem die US-Bevölkerung wie sehr bei Gesundheitsfragen vertraut. 95 Prozent der Befragten gaben an, dass Ärzte die vertrauenswürdigste Informationsquelle sind. Das Vertrauen gegenüber Wissenschaftlern lag bei 84 Prozent, staatliche Behörden lagen dagegen nur bei 70 Prozent. Das geringste Vertrauen wurde dagegen Informationen in den sozialen Medien (18 Prozent) entgegengebracht.

Die Befragung und die Frage nach dem Vertrauen

Für ihre Untersuchung analysierte das Forschungsteam die Antworten von 5.842 Frauen und Männern im Alter von über 18 Jahren. Aufgrund der Schichtung, Clusterbildung und Gewichtung von Untergruppen soll diese Stichprobe etwa 242 Millionen Menschen (93 Prozent der erwachsenen US-Bevölkerung) repräsentieren.

Die Befragten sollten ihre Einschätzung in einer vierstufigen Skala zu den nachfolgenden Fragen abgeben:

  • Wie sehr würden Sie Informationen über Krebs von einem Arzt, einer staatlichen Gesundheitsbehörde oder einem Wissenschaftler vertrauen?
  • Wie oft scheinen sich die Gesundheitsempfehlungen von Experten im Laufe der Zeit zu ändern?
  • Wie oft scheinen sich die Gesundheitsempfehlungen von Experten zu widersprechen?
  • Wie viele der Gesundheitsinformationen, die Sie in sozialen Medien sehen, sind Ihrer Meinung nach falsch oder irreführend?

Personen mit der Meinung, dass sich Empfehlungen häufig änderten oder widersprüchlich waren, haben im Vergleich zu ihren Altersgenossen deutlich weniger Vertrauen in Wissenschaftler und Gesundheitsbehörden. Im Gegensatz dazu wurde das Vertrauen in Ärzte nicht durch die Wahrnehmung von Unsicherheit beeinflusst.

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"Da sich unser wissenschaftliches und medizinisches Wissen ständig ändert, führt dies dazu, dass die Öffentlichkeit das Fachwissen der staatlichen Gesundheitsbehörden infrage stellt und den Eindruck gewinnt, dass bei der Ausarbeitung der Empfehlungen politische Erwägungen eine Rolle spielen", so der Hauptautor Arch Mainous (University of Florida in Gainesville) in einer Mitteilung.

Die Minderheit, die soziale Medien für vertrauenswürdig hielt, hatten ein leichtes, aber deutlich geringeres Vertrauen in Ärzte (92 Prozent) als ihre Alters-, Geschlechts-, Ethnie-, Gesamtjahreseinkommens- und Bildungsgenossen.

Menschen misstrauen Medizintipps von KI

Eine aktuelle Studie der Uni Würzburg kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Demzufolge trauen Menschen medizinischen Ratschlägen weniger, wenn Künstliche Intelligenz (KI) dabei im Spiel ist. Dies gilt laut Mitteilung der Universität vom Donnerstag auch für den Fall, dass Ärzte daran beteiligt sind. Ein direkter ärztlicher Rat werde als empathischer und vertrauenswürdiger empfunden.

Links/Studien

Die Studie wurde am 26. Juli 2024 in der Fachzeitschrift Frontiers in Medicine veröffentlicht: Conflict among experts in health recommendations and corresponding public trust in health experts (Konflikt zwischen Experten bei Gesundheitsempfehlungen und entsprechendes Vertrauen der Öffentlichkeit in Gesundheitsexperten).
Die Studie aus Würzburg erschien am 25. Juli 2024 in nature medicine: Influence of believed AI involvement on the perception of digital medical advice (Einfluss der vermuteten Beteiligung von KI auf die Wahrnehmung digitaler medizinischer Beratung)

pk

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 25. Juli 2024 | 20:50 Uhr

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