Wissen-News Keine Dickköpfe: Große Tiere haben nicht proportional die größten Gehirne
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08. Juli 2024, 11:51 Uhr
Mit einem neuen Modell widerlegen Forschende die Annahme, dass das Gehirn proportional zur Größe eines Tieres wächst. Ein Ausreißer sei zum Beispiel der Mensch.
Von wegen größer, schlauer, weiter: Große Tiere haben nicht automatisch die im Verhältnis zur Körpergröße größten Gehirne. Das zeigen Forschende aus Großbritannien jetzt im Fachblatt Nature Ecology and Evolution. Mithilfe eines großen Datensatzes mit Gehirn- und Körpergrößen von insgesamt 1.500 Arten sei eine jahrhundertealte Kontroverse damit geklärt.
Anders als vermutet, werde die Gehirngröße nicht proportional größer, je größer ein Tier ist. So sei auch zu erkennen, dass sich unsere eigene Art, der Mensch, als Ausreißer verhält und sich zwanzigmal schneller entwickelt hätte als andere Säugetierarten. Das hätte zu verhältnismäßig riesigen Gehirnen geführt. Bei Fledermäusen hingegen sei die Entwicklung durch eine evolutionäre Verkleinerung der Gehirngröße zunächst sehr schnell in die andere Richtung gegangen.
Bei drei Tiergruppen seien die Veränderungen zudem besonders schnell: Primaten, Nagetiere und Fleischfresser. Hier bestehe die Tendenz, dass die relative Gehirngröße im Laufe der Zeit zunimmt – ein Trend, der nicht für alle Säugetiere gelte, wie bisher angenommen. Ob die Deckelung der relativen Gehirngröße damit zusammenhängt, dass große Gehirne zu viele Ressourcen verbrauchen, bleibt den Forschenden zufolge abzuwarten.
flo
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | 06. Juli 2024 | 07:30 Uhr
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