3D-Abbildung der komplexen Nervenfaserstrukturen des Schimpansengehirns.
In Leipzig wurden die Nervenfaserstrukturen des Schimpansen am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI CBS) genau untersucht. Bildrechte: MPI CBS

Wissen-News Atlas des Gehirns: Synapsen des Schimpansen dreidimensional kartiert

06. Juni 2024, 17:53 Uhr

Die Evolution unseres Gehirns stellt Forscher bis heute vor schwierige Fragen. In Leipzig erhoffen sich Wissenschaftler, mit einer Analyse des Gehirns des nächsten lebenden Verwandten des Menschen mehr Licht ins Dunkel zu bringen.

Am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI CBS) in Leipzig haben sich Forschende der Frage angenommen, wie sich das menschliche Gehirn entwickelt hat. Um die Genese der Verbindungen im menschlichen Hirn besser zu verstehen, kartierten sie die synaptischen Verknüpfungen beim nächsten Verwandten des Homo sapiens, dem Schimpansen.

Das menschliche Gehirn besser verstehen

Der Erstautor der neuen Studie, die in Kooperation zwischen dem MPI CBS und dem MPI für evolutionäre Anthropologie (MPI EVA), sowie dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung entstand, Cornelius Eichner, erklärt: "Unser Forschungsansatz konzentriert sich vor allem auf das Verständnis der Verbindungen zwischen verschiedenen Regionen im Schimpansengehirn und wie diese Erkenntnisse dazu beitragen können, das menschliche Gehirn besser zu verstehen. Diese Vernetzung ermöglicht den Austausch von Informationen und ist von entscheidender Bedeutung für die Funktionsweise komplexer Prozesse im Gehirn, wie der menschlichen Sprache."

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animierte Bild mit einem Affen 62 min
Bildrechte: MDR Wissen/ Panthermedia

Die mittels magnetischer Resonanztomographie (MRT) erhobenen Daten böten eine außergewöhnliche Detailtiefe, die zu einem besseren Verständnis des Gehirns der Affen führe. Dies eröffne auch die Möglichkeit, Erkenntnisse auf das menschliche Nervensystem zu übertragen. Die Darstellung der teilweise komplexen und komplizierten synaptischen Verknüpfungen präsentieren die Forscher derweil dreidimensional, frei zugänglich für die Öffentlichkeit. Sie erhoffen sich dadurch, die Forschung über die Entwicklung des menschlichen Gehirns voranzutreiben.

idw/jar

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten | 05. Juni 2024 | 05:30 Uhr

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