Buschmann der Ju/ Hoansi-San mit Pfeil und Bogen beim Jagen
San-Buschmann bei der Jagd in der Kalahari von Botswana. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Wissen-News Wie das Gehirn des Menschen zwischen Jagd und Flucht entscheidet

28. Juni 2024, 13:49 Uhr

US-Forscher haben mithilfe von fMRT-Scans herausgefunden, wie das Gehirn des Menschen zwischen Jagd- und Fluchtverhalten entscheidet. Schaltzentrale ist der Hypothalamus, jene winzige Hirnregion, die auch Körpertemperatur, Hunger, Durst, Müdigkeit und Schlaf reguliert.

Der Hypothalamus – also jener Teil des menschlichen Zwischenhirns, der das vegetative Nervensystem steuert – spielt auch eine Schlüsselrolle dabei, wie unser Gehirn zwischen den Überlebensverhalten Jagd oder Flucht wechselt und diese koordiniert. Das haben Forscher des California Institute of Technology in den USA mit Hilfe der fMRT-Scans (funktionelle Magnetresonanztomographie) von Menschen herausgefunden, die über vier Stunden mit einem Jagd- und Flucht-Überlebensspiel beschäftigt waren.

Die Probanden mussten einen Avatar steuern und zwischen der Jagd auf Beute und der Flucht vor einem Raubtier wechseln. Bei der Auswertung der fMRT-Scans entdeckten die Forscher Muster neuronaler Aktivität im Hypothalamus, die mit Verhaltenswechseln im Bereich des Überlebensverhaltens verbunden waren. Die Stärke der Hypothalamus-Signale erlaubte ihnen dabei auch Vorhersagen über das Abschneiden bei der nächsten Überlebensaufgabe.

Abbildung von Hypothalamus und Darstellung von Schaltverhalten im Gehirn
Links: Hypothalamus und verbundene Regionen während des Wechsels zischen Jagd- und Fluchtverhalten. Rechts: Optimales Schaltverhalten bei Mustersynchronisation zwischen Hypothalamus und Amygdala. Bildrechte: Jaejoong Kim, Kalifornisches Institut für Technologie

Der Hypothalamus ist eine kleine Region des menschlichen Gehirns, die Körpertemperatur, Hunger, Durst, Müdigkeit und Schlaf reguliert. Durch frühere Studien mit Tieren war bekannt, dass der Hypothalamus aber auch beim Umschalten zwischen Jagd- und Fluchtverhalten entscheidend ist. Die neue, in der Zeitschrift PLOS Biology erschienene Studie hat nun erstmals gezeigt, wie die winzige Hirnregion auch dem Gehirn und dem Körper des Menschen hilft, zwischen gegensätzlichen Überlebensverhaltensweisen wie der Jagd auf Beute und der Flucht vor Raubtieren zu wechseln.

Logo MDR 14 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
14 min

Ergotherapeutin Jana Funke erklärt, was mit "Neuro-Feedback" auf sich hat. Diese Methode verbessert die Gehirnaktivität - in Echtzeit. Mehr in unserer Servicestunde.

MDR THÜRINGEN - Das Radio Di 23.04.2024 11:10Uhr 14:12 min

https://www.mdr.de/mdr-thueringen/audio-gehirn-neurofeedback-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | 23. April 2024 | 11:10 Uhr

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/adc8b502-2c72-4d55-9ef5-558deaa016a0 was not found on this server.

Mehr zum Thema

Wissen

In einem einzelnen Büro brennt noch Licht nach Dienstschluss.
Einsamkeit tut unserem Gehirn nicht gut. Zumindest legt das eine aktuelle Studie nahe. Gemeinschaft und Solidarität könnten kognitives Altern verlangsamen. Bildrechte: IMAGO / Sabine Gudath