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Glutenhaltige Lebensmittel: Offenbar haben sie auch positive Wirkungen auf die Gesundheit. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Studie mit Mäusen Proteine in Fleisch und Milch unterdrücken Darmtumore

18. September 2024, 15:58 Uhr

Milcheiweiß, Gluten und Co. haben möglicherweise positive Effekte auf die Darmgesundheit. Ein Team japanischer Forscher weist bei Mäusen nach: Die Lebensmittel-Antigene stimulieren die Abwehr von Krebszellen.

Eigentlich gelten sie als Störenfriede für die Verdauung: Milcheiweiße oder Gluten – das Protein aus Getreide – und andere Stoffe wie bestimmte Nüsse; sie alle können bei Unverträglichkeiten und Allergien schwere Probleme verursachen. Grund sind, dass diese Bestandteile von Lebensmitteln als Antigene wirken können, also als Stoffe, die das Immunsystem stimulieren und im Fall von Unverträglichkeiten zu schweren Fehlfunktionen verleiten. Allerdings haben solche Antigene im gesunden Darm offenbar auch einen großen Nutzen. Darauf deuten neue Daten japanischer Forscher hin.

Antigene aus Fleisch stimulieren Immunzellen, die Krebszellen unterdrücken

Ein Team um Hiroshi Ono vom Riken Center for Integrative Medical Sciences (IMS) hat die Immunreaktion im Darm von Mausmodellen untersucht. Demnach entwickelten Mäuse, die eine spezielle Kost aus antigenfreier Nahrung bekamen, deutlich häufiger Tumore im Dick- und Dünndarm als Mäuse, die gewöhnliche Nahrung erhielten. Die Forscher erklären das damit, dass die Antigene Immunzellen im Darm stimulieren, die dann auch gegen Krebszellen vorgehen.

Schuelerin mit einem gesunden Fruehstueck, Schwarzbrot, Obst und Gemuese 16 min
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Bei einem zweiten Experiment erhielten Mäuse die antigenfreie Nahrung, die aber mit einem bestimmten Protein aus fleischhaltiger Nahrung versetzt war. Auch dieses Protein wirkte als Antigen. Mäuse, die diese Diät erhielten, hatten ebenfalls seltener Darmkrebs als diejenigen, die antigenfrei ernährt worden waren. Daraus schließen die Forscher, dass tatsächlich die Antigene die entscheidende Rolle spielen und nicht etwa der Nährwert der Nahrung.

Elementare Diäten könnten Krebsrisiko erhöhen

Die Wissenschaftler leiten aus ihren Erkenntnissen wichtige Folgen für die Ernährung ab. So sollten Menschen sorgfältig abklären, wenn sie auf bestimmte Lebensmittel verzichten wollen. So könnten beispielsweise sogenannte elementare Diäten die Verdauungsarbeit reduzieren. Bei dieser Kost sind lediglich einfache Aminosäuren und keine Proteine enthalten, was bei schweren Magen-Darm-Erkrankungen oder Reizdarm Linderung bringen kann. Allerdings fehlen diesen Ernährungsarten die Antigene. Damit könnte laut der japanischen Studie das Risiko von Krebserkrankungen im Darm steigen.

Links/Studien

(ens)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Um 2 | 23. Mai 2024 | 14:00 Uhr

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