Corona Impfungen Impf-Nebenwirkungen: Seltene Thrombosen vor allem bei Astrazeneca – Myokarditis auch bei Novavax?
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15. Juni 2022, 10:37 Uhr
Eine Studie aus Skandinavien vergleicht die Risiken, nach Corona-Impfungen an seltenen Störungen der Blutgerinnung zu erkranken. Außerdem beobachtet die US-Zulassungsbehörde ein hohes Myokarditis-Risiko bei Novavax.
Selten auftretende Sinusvenenthrombosen waren die bislang gefährlichste Nebenwirkung, die nach einer Impfung gegen Covid-19 aufgetreten ist. Sie kam vor allem beim Impfstoff von Astrazeneca vor, weshalb dessen Verwendung in Deutschland stark eingeschränkt wurde. Ein skandinavisches Forscherteam bestätigt jetzt noch einmal im Fachblatt JAMA Network Open, dass diese Nebenwirkung vor allem bei dem Vektorimpfstoff auftritt und bei den mRNA-Impfungen von Biontech und Moderna nur sehr selten vorkommt.
MRNA-Impfstoffe: Blutgerinnungsstörungen extrem selten
Die Wissenschaftler werteten dazu Daten aus Norwegen, Finnland und Dänemark aus. Erfasst wurden Patienten, die zwischen Januar 2020 und Mai 2021 wegen Erkrankungen der Herz- und Hirngefäße sowie Gerinnungsstörungen in Krankenhäusern behandelt wurden. Dabei zeigte sich: Auch eine Impfung mit einem der mRNA-Impfstoffe führte dabei zwar bei einigen älteren Patientengruppen zu einem minimal erhöhten Risiko einer Blutgerinnungsstörung. Allerdings konnte dieser Zusammenhang bei einer statistischen Sensitivitätsanalyse nicht bestätigt werden. Im Gegensatz mussten mit Astrazeneca Geimpfte deutlich häufiger wegen einer Thrombozytopenie im Krankenhaus behandelt werden als eine nicht geimpfte Kontrollgruppe.
FDA: Erhöhtes Risiko von Myokarditis bei Novavax
Außerdem hat nun die US-Zulassungsbehörde FDA die Daten aus der Novavax-Impfstoff-Zulassungsstudie ausgewertet. Die FDA-Experten sehen demnach ein erhöhtes Risiko, dass eine Impfung mit dem Protein-Impfstoff zu einer Myokarditis, einer Herzmuskelentzündung führt. Bei sechs Versuchspersonen kam es zu einer solchen Entzündung. In der Kontrollgruppe, die nur ein Placebo erhalten hatte, gab es nur einen Fall. Insgesamt hatten 40.000 Personen an der Studie teilgenommen.
Auch die Impfungen von Moderna und Biontech führen in seltenen Fällen zu Myo- oder Perikarditis, vor allem bei jungen Männern. Die Nebenwirkung war allerdings in den Zulassungsstudien nicht aufgetreten. Das heißt, die kommt bei Novavax möglicherweise häufiger vor. Das Unternehmen sieht jedoch keine ausreichenden Beweise für ursächlichen Zusammenhang zwischen seinem Impfstoff und den Myokarditis-Fällen.
In Europa ist die Novavax-Impfung seit Februar zugelassen, die Nachfrage in Deutschland blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Bislang wurden bei dessen Einsatz noch keine Fälle von Myokarditis beobachtet.
(ens)
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