Corona FLIRT-Varianten: Eine einzige Mutation hat ausgereicht
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12. August 2024, 05:00 Uhr
Eine einzige Mutation hat Corona offenbar ausgereicht: Die aktuell zirkulierende, sogenannte FLIRT-Variante kann durch nur eine veränderte Aminosäure den menschlichen Antikörpern ausweichen, zeigt eine neue Studie.
Die aktuell dominierende Variante JN.1 gehört zu den sogenannten FLIRT-Varianten. Die Abkürzung steht für einen Tausch von Aminosäuren in dem Protein, mit dem das Virus in die menschlichen Zellen eindringt. Eine neue, im renommierten Fachblatt Science veröffentlichte Studie zeigt nun, dass eine dieser Veränderungen entscheidend ist: Demnach reichte der Wechsel einer Leucin Aminosäure zu einer Serin Aminosäure offenbar aus, um mehr als 70 Prozent der menschlichen Antikörper gegen das Virus auszuschalten.
Das Team um Ida Paciello von der Toscana Life Science Stiftung im italienischen Siena hatte die Antikörper diverser Spender im Labor auf die Wirksamkeit gegen verschiedene Virusvarianten getestet. Der große Anteil der gegen die vorherigen Varianten wirksamen Antikörper konnte gegen JN.1 aufgrund der Veränderung nichts mehr ausrichten.
Allerdings stellten die Forschenden auch fest, dass Personen, die Immunität aus mehrfachen Infektionen und Impfungen besaßen, weiterhin Antikörper hatten, die das Virus zwar nicht aus-, das eigene Immunsystem gegen den Angreifer aber einschalten könnten. Das könnte aus Sicht der Wissenschaftler erklären, warum derzeit so selten schwere Erkrankungen oder Todesfälle infolge einer Infektion beobachtet werden.
Links/Studien
- Paciello et.al.(2024): SARS-CoV-2 JN.1 variant evasion of IGHV3-53/3-66 B cell germlines, Science
(ens)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 09. August 2024 | 12:30 Uhr
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