Covid-19 Infektionsrisiko: Wann stecken sich Familienmitglieder am ehesten mit Corona an?
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19. August 2024, 16:11 Uhr
Hallenser Forscher haben an über 600 miteinander wohnenden Personen untersucht, wann das Risiko einer Ansteckung am höchsten ist. Ergebnis: Der Zeitpunkt der letzten Impfung und das Alter des Überträgers entscheiden.
Jemand bringt eine Corona-Infektion nach Hause. Stecken sich dann automatisch alle anderen Personen im gleichen Haushalt an? Das wollten Mediziner der Universitätsmedizin Halle um Bianca Klee und Sophie Diexer wissen. Im Rahmen der DigiHero-Studie untersuchten sie in der zweiten Jahreshälfte 2022 Infektionsketten von insgesamt 662 Personen (540 Erwachsene, 122 Kinder), die in 262 Haushalten zusammenlebten.
Zum Beginn der Untersuchung waren etwa zwei Drittel der Teilnehmenden bereits dreifach geimpft. Unter denjenigen, die sich während der Studie mit Corona ansteckten, hatten 12 Prozent noch keine Impfung erhalten. Wer sich infizierte, musste mithilfe eines Studienkits eine erste Blutprobe nehmen. Eine weitere wurde sechs bis acht Wochen nach Ende der akuten Infektion genommen. Die Forschenden bestimmten im Labor die Antikörper gegen das Virus und bestimmten zusammen mit den Meldungen der Versuchsteilnehmer das Ansteckungsrisiko.
Ergebnis: Wie erwartet, vergrößerte sich das Ansteckungsrisiko, je länger die letzte Impfung zurücklag. Unmittelbar nach einer Impfung lag es bei lediglich 20 Prozent. Ein halbes Jahr danach steckten sich etwa 50 Prozent der im Haushalt lebenden Menschen an. Nach einem Jahr waren es 80 Prozent. Allerdings galt das nur für den Fall, dass die übertragende Person, also der Indexfall, ein Erwachsener war. Wenn Kinder die Infektion in den Haushalt brachten, lag das initiale Risiko ebenfalls bei 20 Prozent. Es stieg allerdings nur auf 40 Prozent ein Jahr nach der letzten Impfung. "Allerdings konnten wir nur wenige Kinder in die Studie einbeziehen, sodass diese Ergebnisse mit einer größeren Unsicherheit behaftet sind. Sie decken sich aber mit früheren Untersuchungen, die sich mit anderen Varianten als Omikron befassten", sagt Bianca Klee
Die auf einen Indexfall folgenden Infektionen im Haushalt wurden in der Regel drei Tage nach diesem Fall symptomatisch. Hatte die Indexperson nur wenige bis keine Symptome, sank das Risiko weiterer Ansteckungen.
Links/Studien
- Klee, Diexer et.al. (2024): Household transmission of Omicron variant of SARS-CoV-2 under conditions of hybrid immunity—a prospective study in Germany, In: Infektion
(ens)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 19. August 2024 | 12:10 Uhr
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