Person hält Beutel mit gespendetem Blut
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Blutspende Was passiert mit gespendetem Blut?

13. Juni 2024, 15:46 Uhr

Blutspenden können Leben retten. Doch es mangelt immer häufiger an Spenderinnen und Spendern. Denn das wertvolle Gut ist nicht lange haltbar, weshalb dauerhaft Blutspenden gebraucht werden. Aber was passiert eigentlich mit dem gespendeten Blut, nachdem es entnommen wurde?

MDR AKTUELL Autorin Kristin Kielon
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Eine gute halbe Stunde Zeit, einen guten Gesundheitszustand und etwas im Magen: Mehr braucht es gar nicht, um Blut zu spenden. Das geht in Deutschland bei mehreren Blutspendediensten – etwa dem gemeinnützigen Deutschen Roten Kreuz oder privaten Unternehmen wie Haema. Das zahlt den Menschen, die Blut spenden, sogar eine Aufwandsentschädigung von 20 Euro, beim Roten Kreuz gibt es eine kleine Sachleistung.

Spenderblut: In drei Schritten zum Patienten

Insgesamt 500 Milliliter Blut werden bei einer Spende entnommen. Und dann muss es schnell gehen.

Der Transport

Nach der Blutspende wird das Blut schnellstmöglich in ein spezialisiertes Labor gebracht. In der Regel treffen Blutbeutel und Teströhrchen dort noch am selben Tag ein. Auch wenn das Labor manchmal außerhalb des Bundeslandes liegt, in dem das Blut entnommen wurde, kommen die fertigen Blutprodukte in der Regel wieder zurück dahin. Das heißt, das gespendete Blut wird vorrangig auch in der Region eingesetzt, in der es gespendet wurde.

Der Labortest

Im Labor wird das Spenderblut zunächst auf bestimmte Krankheitserreger untersucht. Dafür wird bei der Blutspende zunächst ein extra Teströhrchen befüllt. Mittels Antikörpersuchtests und Testverfahren zum direkten Nachweis von Viren wird dem DRK zufolge ermittelt, ob Hepatitis-C-Viren, Hepatitis-B-Antikörper und Antigene oder Erreger der Immunschwächeerkrankung AIDS im Spenderblut vorhanden sind. Außerdem werde auch auf die Antikörper der Geschlechtskrankheit Syphilis.

Sollte es einen positiven Befund geben, wird der Spender darüber informiert, generell gilt aber die Schweigepflicht. Alle Blutspendedienste betonen, dass die Ergebnisse streng vertraulich gehandhabt werden. Ergibt der Labortest keine Auffälligkeiten, dann wird das Spenderblut im Blutbeutel weiterverarbeitet.

Blutkonserven werden im Zentrallabor des DRK-Blutspendedienstes für Krankenhäuser und Praxen gefiltert und aufbereitet.
Die Blutkonserven werden im Labor für den Einsatz in Kliniken und Praxen aufgearbeitet. Bildrechte: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

Blutspenden werden in Bestandteile aufgetrennt und verarbeitet

Das Spenderblut wird nicht so, wie es entnommen wurde, direkt weitergegeben, sondern in seine Bestandteile aufgeteilt. So kann mit einer Blutspende gleich drei Menschen geholfen werden und alle Patientinnen und Patienten bekommen nur den Blutbestandteil, den sie brauchen.

In der Zentrifuge wird das Blut zerlegt in Blutplasma, Erythrozyten (Rote Blutkörperchen), Thrombozyten (Blutplättchen) und Leukozyten (Weiße Blutkörperchen). Die Leukozyten, die Zellen der Immunabwehr sind, werden entfernt. Denn sie sind sehr spezifisch und können beim Empfänger große Probleme machen.

Blutpräparate für unterschiedliche Bedürfnisse

Aus dem Rest werden drei unterschiedliche Präparate gefertigt. Die Erythrozytenpräparate kommen zum Beispiel bei plötzlichem Blutverlust, etwa durch einen Unfall, bei Operationen oder bei Blutarmut (Anämie) zum Einsatz. Die Erythrozyten sind für den Sauerstofftransport im Blut zuständig.

Thrombozyten – auch Blutplättchen genannt – sind dagegen wichtig für das Stillen von Blutungen, denn sie verkleben Verletzungen in Blutgefäßen. Wer also einen deutlichen Mangel hat, läuft Gefahr, stark zu bluten. Deshalb wird dieses Präparat bei Thrombozytenmangel eingesetzt und häufig auch während Chemotherapien bei Krebskranken.

Eine Ärztin hält einen Beutel mit Erythrozyten-Konzentrat. 1 min
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#MDRklärt: Diese Blutgruppen retten viele Menschen

Di 28.05.2019 15:00Uhr 01:00 min

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Die dritte Kategorie sind Präparate aus Blutplasma. Das ist für die Gerinnung des Blutes wichtig und es enthält Abwehrstoffe gegen Infektionen. Deshalb ist es besonders gut für die Herstellung verschiedener Medikamente geeignet. Blutplasma wird aber auch bei Blutgerinnungsstörungen, bei der Behandlung von Blutverlusten, starken Verbrennungen oder Vergiftungen verwendet. Blutplasma, das im Inland nicht gebraucht wird, geht in der Regel an Pharmaunternehmen im Ausland, die daraus Medikamente herstellen – unter anderem gegen Hämophilie, Tetanus oder Hepatitis.

Kurze Haltbarkeit und konstant hoher Bedarf

Die verschiedenen Blutpräparate kommen dann aus dem Labor in speziellen Kühltransportern an ihre Einsatzorte zu den Patientinnen und Patienten. Das kann bei einigen Präparaten schon wenige Stunden später der Fall sein, denn sie können nicht lange gelagert werden. Die Erythrozytenpräparate halten gekühlt zwar noch mehr als 40 Tage, die Thrombozytenpräparate dagegen maximal vier bis fünf Tage.

Damit sind schon Brückentage, Weihnachten und die Sommerferien eine logistische Herausforderung für Blutspendedienste und Kliniken. Die kurze Haltbarkeit erklärt auch, warum es ständig Bedarf an Blutspenden gibt. Vor allem im Sommer, wenn viele im Urlaub sind, und während der Erkältungswelle, ist das Blut zuletzt immer wieder knapp geworden.

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