Blick auf einen gefüllten Strand in Malaga.
Wäre die Situation nicht so dramatisch, man könnte Gefallen an den warmen Temperaturen entwickeln: Badegäste am 26. April in Malaga, als es hochsommerlich heiß ist. Bildrechte: IMAGO / ZUMA Wire

Klimawandel Bei uns kalt, sonst heiß: Wettersatelliten registrieren viertwärmsten April aller Zeiten

08. Mai 2023, 16:11 Uhr

Der Frühling mag in Deutschland kühl und nass erscheinen, global gesehen erreichen die Temperaturen dagegen wieder Spitzenwerte. Das zeigen Daten des europäischen Satelliten-Netzwerks Copernicus.

In Deutschland mag der Frühling kühl und feucht sein, doch schon ein Stückchen weiter sieht das Klima derzeit ganz anders aus. "Im April 2023 zeigte sich ein scharfer Kontrast bei Lufttemperaturen in Europa", bilanziert der Copernicus Climate Change Service (C3S), der die Daten der europäischen Umweltsatteliten ausgewertet hat. In Spanien und Portugal wurden neue Rekorde aufgestellt, unter anderem in Cordoba, wo es am 27. April 28,8 Grad Celsius warm wurde.

Die alte Kirche Sant Romo de Sau, eine Pfarrkirche aus dem 11. Jahrhundert, steht wieder auf dem Trockenen inmitten des Sau-Stausees, der aufgrund der anhaltenden Dürre um etwa 90 % geschrumpft ist.
Die Kirche Sant Romo de Sau im Sau-Stausee in Katalonien, rund 60 Kilometer nördlich der Millionenstadt Barcelona: Das Trinkwasserreservoir ist zu 90 Prozent erschöpft. Bildrechte: IMAGO / ZUMA Wire

Hitzewellen in Spanien und Kanada

Global war es der viertwärmste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Neben Spanien und Portugal hatte die Hitze auch den Nordwesten Afrikas, die kanadische Ostküste, Zentralasien rund um das kaspische Meer sowie die Antarktis im Griff. Dort erreichte die Ausdehnung des Meereises ihren drittgeringsten aufgezeichneten Wert.

Temperaturen Europa April
Weltkarte mit den Temperaturabweichungen im Vergleich zu den Durchschnittswerten der Jahre 1991 bis 2020. Wärmere Gegenden werden in rot, kältere in blau dargestellt. Bildrechte: Copernicus Climate Change Service/ECMWF

Die Temperaturverhältnisse spiegelten sich größtenteils auch in den Niederschlägen wieder. Es regnete dort, wo es kühler war. Davon profitierten neben Deutschland auch Großbritannien, Osteuropa inklusive Balkan und alle Regionen rund um das Schwarze Meer inklusive der Türkei.

Vier Landkarten, die Bodenfeuchte und Niederschläge in Europa im Monat April zeigen.
Die starke Dürre in Spanien zeigt sich durch die tiefe Rotfärbung der Karte. Bildrechte: Copernicus Climate Change Service/ECMWF

El-Niño in den Startlöchern

Mit Blick auf die Meerestemperaturen deutet sich auch die von vielen Forschenden bereits vorhergesagte Veränderung der Strömungsmuster an. "Zusätzlich zu der Hitzewelle in Südeuropa wurden über dem östlichen Äquatorialpazifik überdurchschnittliche Temperaturen beobachtet, was ein frühes Anzeichen für einen möglichen Übergang zu El-Niño-Bedingungen ist, die häufig zu wärmeren globalen Temperaturen führen", sagt Samantha Burgess, Vizedirektorin des C3S.

(ens)

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