Wissen-News Wegen Klimawandel und Mikrobiom: Erdmännchen sterben früher
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15. August 2023, 13:22 Uhr
Höhere Temperaturen verändern das Darm-Mikrobiom von wildlebenden Erdmännchen in der südafrikanischen Kalahari. Die Tiere erkranken dadurch häufiger an Tuberkulose und haben eine geringere Lebenserwartung.
Eine Forschungsgruppe der Universität Ulm hat festgestellt, dass der Klimawandel das Darm-Mikrobiom von wildlebenden Erdmännchen in der südafrikanischen Kalahari beeinflusst. Durch die Analyse von Kotproben wurde eine Zunahme von krankheitserregenden Bacteroidia und ein Rückgang von gesundheitsfördernden Milchsäurebakterien im Darm der Tiere im Laufe der letzten Jahrzehnte festgestellt. Diese Veränderungen führten zu einer höheren Anfälligkeit der Erdmännchen für Tuberkulose und einer verringerten Lebenserwartung.
Die durchschnittliche Höchsttemperatur in der Kalahari ist in den letzten 20 Jahren um mehr als zwei Grad gestiegen, was fünfmal mehr ist als im globalen Durchschnitt, heißt es in der Studie. Diese Temperaturveränderungen korrelieren mit den beobachteten Veränderungen im Darm-Mikrobiom der Tiere. Die Studie, die in "Global Change Biology" veröffentlicht wurde, basiert auf 1.141 Kotproben von 235 Erdmännchen, die seit 1993 gesammelt wurden.
Die Forschung zeigt, dass das Mikrobiom, die Gemeinschaft von Bakterien im Darm, für den Stoffwechsel und die Immunität des Wirtstiers von zentraler Bedeutung ist. Eine dauerhafte Störung dieser mikrobiellen Gemeinschaft kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Die Studie ist die erste ihrer Art, die die Auswirkungen des Klimawandels auf das Darm-Mikrobiom in einer Region dokumentiert, in der die Erwärmung so rasant voranschreitet.
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