NASA-Mission InSight Mars-Kruste besteht aus drei kuchenartigen Schichten
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19. Dezember 2020, 09:00 Uhr
Durch die Mars InSight-Mission der NASA wurde erstmals das Innere eines anderen Planeten als der Erde untersucht. Demnach dürfte die Kruste des Planeten aus drei Schichten bestehen und im Schnitt 37 Kilometer dick sein.
Die Kruste des Planeten Mars besteht wahrscheinlich aus drei kuchenartigen Schichten. Das haben aktuelle Untersuchungen der InSight-Mission der NASA ergeben. Es ist das erste Mal, dass Wissenschaftler das Innere eines anderen Planeten als der Erde untersucht haben. Bislang waren lediglich die inneren Strukturen der Erde und des Mondes vermessen worden.
Kruste maximal 70 Kilometer dick
Wie die Seismologin Brigitte Knapmeyer-Endrun von der Universität Köln in einem auf der virtuellen Tagung der American Geophysical Union präsentierten Vortrag sagte, ist die Mars-Kruste - je nachdem, ob sie tatsächlich zwei oder drei Schichten hat - entweder durchschnittlich 20 oder 37 Kilometer dick. Diese Dicke variiere wahrscheinlich an verschiedenen Orten auf dem Planeten, dürfte aber nicht mehr als 70 Kilometer betragen, fügte die Wissenschaftlerin hinzu. Auf der Erde variiert die Krustendicke im Übrigen von 5 bis 10 Kilometern unter den Ozeanen und 40 bis 50 Kilometern unter den Kontinenten.
Erkenntnisse über Geschichte des Mars
Die Forscher erhoffen sich aus dem Wissen um die Strukturen der Mars-Kruste Erkenntnisse, wie sich der Rote Planet im Laufe der Zeit gebildet und entwickelt hat. Bruce Banerdt, Leiter der InSight-Mission und Wissenschaftler am Jet Propulsion Laboratory in Pasadena, Kalifornien, sagte der Zeitschrift "Nature": "Diese grundlegenden geologischen Schichten verraten, wie der Planet vor Milliarden von Jahren bei der feurigen Geburt des Sonnensystems abgekühlt und geformt wurde. Jetzt haben wir genug Daten, um mit der Beantwortung einiger dieser großen Fragen zu beginnen."
Innere Struktur durch Erdbeben ermitteln
Der InSight-Lander der NASA war im November 2018 in der Elysium Planitia, einer glatten Ebene in der Nähe des Mars-Äquators, gelandet. Der Lander ist unter anderem mit einem äußerst empfindlichen Seisometer ausgestattet. Mit ihm ist es möglich, feinste Bodenerschütterungen von Erdbeben und seismischen Wellen zu registrieren. Nach Angaben von Banerdt hat die Mission bis jetzt mehr als 480 Marsbeben registriert. Genau wie bei Erdbeben auf der Erde nutzen die Seismologen die Marsbeben, um die innere Struktur des Roten Planeten zu kartieren. Durch die Messung der Unterschiede in der Bewegung dieser Wellen können die Forscher berechnen, wo der Kern, der Mantel und die Kruste des Planeten beginnen und enden, und wie sie im Allgemeinen beschaffen sind.
In den kommenden Monaten wollen die InSight-Wissenschaftler über Messungen berichten, die noch tiefer im Mars vorgenommen wurden - und letztlich Informationen über den Kern und den Mantel des Planeten offenbaren.
(dn)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 10. Dezember 2018 | 17:11 Uhr
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