Mars-Sample-Return Expertenrat: NASA und ESA bereit, Proben vom Mars zur Erde zu bringen
Hauptinhalt
11. November 2020, 10:45 Uhr
Es ist ein Traum der Raumfahrt, dass irgendwann ein Mensch seinen Fuß auf den Mars setzen könnte - einen anderen Planeten! Doch bis das Wahrheit wird, fehlt noch einiges an Forschung. Die Mars-Sample-Return-Mission (MSR) von ESA und NASA soll ein nächster Schritt sein. Das Ziel: Vom Mars aus starten und Marsgestein auf die Erde bringen. Ein Expertenrat hat der NASA nun grünes Licht für den Plan gegeben.
Der Plan der beiden Weltraumorganisationen NASA und ESA ist eigentlich recht schnell zusammengefasst: Sie wollen einen Marsrover Proben auf dem roten Planeten sammeln lassen, ein zweites Raumfahrzeug soll diese dort abholen und in Richtung Erde schicken. Auf dem Weg dahin soll ein drittes Raumfahrzeug die Proben übernehmen und mit ihnen im Gepäck auf der Erde landen. Doch so einfach, wie das klingt, ist es natürlich nicht. Diese Mars-Sample-Return (MSR) genannte Mission ist hoch komplex und technisch extrem anspruchsvoll. Die NASA wollte deshalb erst einmal klären lassen, ob diese Pläne überhaupt realistisch sind und hat sie einem unabhängigen Expertengremium vorgelegt.
Grünes Licht für Mars-Sample-Return-Mission
Der Expertenrat, dem zehn erfahrene Führungskräfte aus Wissenschaft und Technik angehörten, hat nun grünes Licht gegeben: Am 10. November 2020 veröffentlichte die NASA den unabhängigen Überprüfungsbericht. Demnach ist die Weltraumagentur jetzt bereit für die MSR-Mission, um Proben vom Roten Planeten zur wissenschaftlichen Untersuchung auf die Erde zu bringen. Die NASA sei durch jahrzehntelange wissenschaftliche Forschung und technische Fortschritte bei der Marserkundung vorbereitet auf den ehrgeizigen MSR-Plan.
Die Mars-Sample-Return-Mission ist etwas, was die NASA als führendes Mitglied der globalen Gemeinschaft tun muss.
Die Bewertung des Expertenrats ist bei der NASA-Führung mit Wohlwollen aufgenommen worden. Der stellvertretende NASA-Administrator für Wissenschaft, Thomas Zurbuchen, sagte etwa, dass die Weltraumagentur sich für den Missionserfolg einsetzen werde und die große Herausforderung zum Wohle der Menschheit annehme.
Letztendlich glaube ich, dass diese Proben die Mühe wert sein und uns helfen werden, wichtige astrobiologische Fragen zum Roten Planeten zu beantworten - was uns unserem letztendlichen Ziel, Menschen zum Mars zu schicken, einen Schritt näher bringt.
Zurbuchen dankte außerdem den Mitgliedern des Expertengremiums für ihre Arbeit. Die NASA hatte es Mitte August ins Leben gerufen, um sicherzustellen, dass die geplante Mission auch realistisch ist. Damit war es die früheste unabhängige Überprüfung einer großen strategischen NASA-Mission bisher. Insgesamt ist das Gremium zu 25 Sitzungen zusammengekommen, interviewte Experten aus der NASA und der ESA sowie aus Industrie und Wissenschaft. Schließlich hat es 44 Empfehlungen abgegeben, um auf potenzielle Probleme aufmerksam zu machen in Bezug auf Umfang und Management des Programms, die technische Umsetzung, den Zeitplan und die Finanzierung. Außerdem betonten die Mitglieder ausdrücklich, welches außergewöhnliche wissenschaftlichen Potenzial für weltverändernde Entdeckungen in der Mission stecke.
Mars Perseverance Rover auf dem Weg zum Mars
Das erste der drei benötigten Raumfahrzeuge für die MSR-Mission ist sogar schon auf dem Weg: Der Mars Perseverance Rover der NASA ist Ende Juli gestartet und bereits auf halber Strecke zum roten Planeten. Er hat ein ausgeklügeltes Probenahmesystem mit einer Bohrmaschine und Probenröhrchen an Bord. Auf dem Mars soll Perseverance Gesteins- und Regolithproben aufnehmen und in diesen Sammelröhrchen zwischenspeichern. Einige davon würden dann auf der Marsoberfläche zurückgelassen für das zweite Raumfahrzeug der Mission: ein "Abhol-Rover". Der soll die Proben einsammeln und sie zu einem "Mars Ascent Vehicle" bringen, das sie dann in die Umlaufbahn um den Mars schießen würde. Dort wiederum würde sie dann ein "Earth Return Orbiter" von der ESA einsammeln - also ein Raumfahrzeug, das wieder zur Erde zurückkehren kann - und sie in einer Hochsicherheitskapsel zur Erde bringen. Die Mars-Proben sollen laut Plan dann Anfang der 2030er Jahre hier ankommen.
(kie)
(kie)
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/dc41d1f9-a947-4242-a16e-c21c6d5ab58f was not found on this server.